Biografie

Die Berliner Bühnen-und Kostümbildnerin Noemi Baumblatt arbeitet für Tanz, Schauspiel, Oper und Film. Ihr Interesse gilt dabei stets der Verflechtung von Räumen, Körpern und Materialien. Bereits während ihres Bühnengestaltungsstudiums an der Universität für Angewandte Kunst Wien arbeitete sie mit der freien Wiener Theatergruppe toxic dreams zusammen. Ein Praktikum bei der Objekttheatergruppe De Spullenmannen 2006 in Amersfoort/NL veränderte ihren Blick auf das Theater.

Noemi Baumblatt assistierte vielen Bühnen- und KostümbildnerInnen, darunter Katrin Lea Tag, Stéphane Laimé, Karl-Ernst Herrmann und Michael Sieberock-Serafimowitsch, am Wiener Burgtheater, Berliner Ensemble, de Nationale Opera Amsterdam, Oper Frankfurt und anderen Häusern. Von 2013 an war sie für zwei Spielzeiten als feste Bühnen- und Kostümbildassistentin am Schauspiel Essen engagiert. 2015 gestaltete sie dort u.a. die Bühne und die Kostüme für die Stückentwicklung „no love story – Ein Solo für das Alleinsein“ mit der Regisseurin Marieke Werner. Im selben Jahr entwarf und fertigte Noemi Bühnen- und Kostümbild für die freie Theaterproduktion „Adapter“ (Text: Wasim Ghrioui) in der Regie von Nora Haakh mit Uraufführung im TAK Theater Aufbau Kreuzberg in Berlin.

Seit 2016 ist Noemi Baumblatt zunehmend als Kostümbildnerin in der Zeitgenössischen Tanzszene tätig, was eine intuitive und stärker vom Material ausgehende Arbeitsweise erfordert. Mit der Choreographin Carla Jordão arbeitete sie 2016 als Kostümbildnerin an einer Serie ortsspezifischer Tanzstücke für das Folkwang Tanz Studio im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna und in der Rohrmeisterei Schwerte. Für die Tanzperformances der Choreographin Marie-Lena Kaiser entwickelt sie seit 2016 Kostüm- und Raumkonzepte, darunter „Ariodante“, das am Maschinenhaus Essen und am Tanzhaus NRW in Düsseldorf gezeigt wurde und 2019, von tanz nrw ausgewählt, in der TanzFaktur in Köln. Für Céline Belluts Tanzperformance „Hold On“ (Aufführungen 2019-2021 in Köln und Düsseldorf) schuf sie das Kostümbild.

Am Dreh von Julian Radlmeiers Spielfilm „Blutsauger“ wirkte Noemi Baumblatt 2019 als Set-Requisiteurin im Set Design Department von Szenenbildnerin Reinhild Blaschke mit. 2020 erarbeitete sie u.a. mit Paul Schille das Szenenbild für die vom RBB co-produzierte Serie „Up, Up!“. Für „Antigone Neuropa“, eine Performance zum deutsch-deutschen Nationalfeiertag von Filip Markiewicz und Ruth Heynen am Staatstheater Cottbus im Oktober 2020 gestaltete Noemi gemeinsam mit Marie-Luce Theis die Kostüme.

Neben ihrer bühnen- und kostümbildnerischen Tätigkeit beschäftigt sich Noemi Baumblatt auch mit freien Installations-Projekten. In ihrer an das Märchen der Brüder Grimm angelehnten Arbeit „Der süße Brei“ (Wien, 2013) lotete sie das Verhältnis von Mensch und Raum aus. Neben Bühnengestaltung studierte Noemi Baumblatt Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, was sie mit Auszeichnung abschloss.

„Quartett“ von Heiner Müller ist ihre erste Arbeit als Bühnen- und Kostümbildnerin am Theater Krefeld Mönchengladbach.