Andreas Hermann
Biografie
Der Tenor Andreas Hermann wurde in Rottweil am Neckar geboren und studierte zunächst Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe. Es folgte ein Gesangsstudium bei Prof. Reginaldo Pinheiro in Karlsruhe und Freiburg sowie bei Paolo de Napoli in Florenz. Seine Karriere begann er, noch während des Studiums, an der Oper Frankfurt, u.a. als Jüngling in „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Danach führte ihn sein erster Festvertrag nach Bern. Dort sang er Partien wie Tamino („Die Zauberflöte“) oder Walther von der Vogelweide („Tannhäuser“). Anschließend wurde er von Stefan Soltesz als lyrischer Tenor an das Aalto-Theater Essen engagiert, dort erarbeitete er sich ein breitgefächertes Repertorie: von Ferrando in „Così fan tutte“, Don Ottavio in „Don Giovanni“ über Nemorino in „L’elisir d’amore“, Fenton in Verdis „Falstaff“, Nadir in „Les Pêcheurs de Perles“ bis hin zu Lenskij in „Eugen Onegin“ oder Alfredo in „La Traviata“, ebenso wie Steuermann in „Der fliegende Holländer“, Froh in „Das Rheingold“, Lysander in Brittens „Sommernachtstraum“, der Maler in Bergs „Lulu“, Toni Reischmann in H.W.Henzes „Elegie für junge Liebende“ oder Kalil in der Uraufführung „Die Arabische Nacht“ von Christian Jost. An der Staatsoper Stuttgart war er über mehrere Spielzeiten hinweg als Kudrjas in „Katja Kabanova“ und Ferrando in „Così fan tutte“ zu erleben. Gastengagements führten ihn des Weiteren nach Göteborg (Fenton), Wiesbaden (Ferrando), Mannheim und Saarbrücken (Tamino), Bern (Don Ottavio), Schwerin (Lyonel in „Martha“, Alfred und Tamino), Köln (Rosillon), sowie als Sänger im „Rosenkavalier“ an die Komische Oper Berlin, als Lenskij an die Staatsoper Hannover und als Alfred kehrte er an die Oper Frankfurt zurück. Von 2014 bis 2020 war Andreas Hermann Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, wo er sein Repertoire um einige wichtige Rollen des dramatischen Faches erweiterte. Von Fachpresse und Publikum gleichermaßen gefeiert debütierte er zuletzt als Kaiser in „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Dem voraus gingen die Debüts als Pinkerton in „Madama Butterfly“, Paolo in Rachmaninoffs „Francesca da Rimini“ und Pollione in „Norma“. Besondere Beachtung fanden sein Herodes in „Salome“, sowie sein Florestan in Beethovens „Fidelio“, den er auch in Yona Kims Neuproduktion am Theater Osnabrück interpretierte. Am Tiroler Landestheater Innsbruck debütierte Andreas Hermann im Oktober 2020 als Max in „Der Freischütz“. Dort wurde er auch für die Titelpartie von „Der Zarewitsch“ (F. Léhar) engagiert, am Nationaltheater Mannheim als Tambourmajor in „Wozzeck“. In Mannheim gestaltete er außerdem die Titelpartie in Mozarts „Idomeneo“ und war in Dietrich Hilsdorfs gefeierter Inszenierung von „Alceste“ als König Admète zu erleben. Ferner war er als Tamino, Sänger im „Rosenkavalier“, Cassio in „Otello“, Alfred in „Die Fledermaus“, Camille de Rosillon in „Die lustige Witwe“, mit Arien und Duetten von Léhar und Kálmán in der „Operettengala“ und als Prinz in „Die Liebe zu drei Orangen“ zu hören.
Foto: © Giulietta Morello