Das Junge Theater Krefeld und Mönchengladbach ist ein spartenübergreifendes Projekt, bei dem vier junge Sänger*innen, zwei Tänzer, ein Musicalsänger, vier Orchestermusiker*innen und ein Pianist eine Spielzeit lang gemeinsam auf künstlerische Entdeckungsreise gehen. Die zwölf Stipendiat*innen kommen aus insgesamt neun verschiedenen Ländern an den Niederrhein. In der herausfordernden Phase zwischen dem abgeschlossenen Studium und der Ausübung des Künstlerberufs in einer Festanstellung oder als freiberufliche/r Künstler/in bietet eine Stelle im Jungen Theater die Chance, sich mit den praktischen Seiten des Berufs an einem Mehrspartenhaus vertraut zu machen.

Das Projekt Das Junge Theater Krefeld Mönchengladbach wird gefördert im Rahmen von NEUE WEGE durch das NRW KULTURsekretariat und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Das Junge Theater existiert seit der Spielzeit 2019/2020 und hat mit seinen Ergebnissen überzeugt: Im September 2023 fiel die Entscheidung der fördernden Institutionen, dass das Junge Theater über den bisherigen Zeitraum hinaus eine verstetigte Förderung erhalten wird.

   

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Das Junge Theater – Opernstudio Niederrhein

Die Opernstudio-Stipendiaten der Spielzeit 2023/2024 sind Antonia Busse (Sopran), Kejti Karaj (Mezzosopran), Arthur Meunier (Tenor), Miha Brkinjač (Bariton) und Joaquim Font Plans (Repetitor, Pianist, Dirigent). Die Mitglieder des Opernstudio Niederrhein kommen aus Albanien, Belgien, Slowenien, Deutschland und Spanien und sind in kleinen und mittleren Rollen des Musiktheaterspielplans besetzt, z.B. in Margarethe (Faust), Liebe, Mord und AdelspflichtenPASSIONNÉMENT – Verrückt nach Liebe oder Die Reise nach Reims.

Weitere Infos über das OPERNSTUDIO NIEDERRHEIN finden Sie hier.

Das Junge Theater – Musical

Neben den vier SängerInnen des Opernstudios wird Bjorn Geudens das Junge Theater der Spielzeit 2023/24 bei einzelnen Inszenierungen in den Sparten Musiktheater und Schauspiel unterstützen. Der Belgier wird u.a. in Produktionen wie Liebe, Mord und Adelspflichten, PASSIONNÉMENT – Verrückt nach Liebe, Ball im Savoy und dem Weihnachtsspecial Musical meets X-Mas zu erleben sein.

Das Junge Theater – Ballett

Während Nachwuchstänzer Jacob Cuddon (links) bereits seit Beginn der Spielzeit 2022/23 Mitglied von Robert Norths Ballettkompagnie ist, wird Alberto Lo Conte (rechts) nun zur Spielzeit 2023/24 dazustoßen. Die beiden nehmen dort am täglichen Training teil und sind in kleinen Rollen in sämtlichen Choreografien besetzt. Sie wirken u.a. in Seide-Band-Bandoneon, Mata Hari, Tschaikowskys Träume, Ball im Savoy und dem Weihnachtsballett Peter und der Wolf mit.

Das Junge Theater – Orchesterakademie

Die Orchesterakademisten der Niederrheinischen Sinfoniker werden in der Spielzeit 2023/24 von den MusikerInnen Basile Lefebvre (Trompete; nicht auf dem Bild), Friedrich Falkenhagen (Posaune), Saya Tanaka (Horn) und Haru Ueda am Schlagwerk abgelöst. Die jungen MusikerInnen der mit dem Projekt NEUE WEGE ins Leben gerufenen Orchesterakademie sind in zahlreiche Auftritte der Niederrheinischen Sinfoniker involviert: Sinfonikerkonzerte, Opernvorstellungen, Kinderkonzerte, Kammermusik. Etwa ein Drittel der Dienste, die sie absolvieren, besteht aus der Probenarbeit mit verschiedenen Dirigenten, die den wichtigen Einblick in verschiedene Arbeitsweisen ermöglicht. Als Unterstützung in dieser intensiven Zeit als Neuling im Orchester stehen den vier Akademistinnen jeweils ein instrumentenspezifische/r Mentor/Mentorin zu Seite, die sowohl musikalisch/technisch als auch in sozialen und arbeitsrechtlichen Belangen regelmäßige Ansprechpartner sind.

Ansprechpartner*innen

Was, wann, wo?

Die Mitglieder des Jungen Theaters sind umfassend eingespannt in den Theateralltag und die Proben für ihre Inszenierungen in der Spielzeit 2023/24 am Gemeinschaftstheater.

In der zweiten Jahreshälfte der Spielzeit stehen für die Mitglieder des Opernstudio Niederrhein sehr vielfältige Inszenierungen auf dem Spielplan. Im Theater Mönchengladbach begeistert das Musical Liebe, Mord und Adelspflichten das Publikum, in dem Antonia Busse, Kejti Karaj, Miha Brkinjač und Bjorn Geudens in variierenden Rollen zu erleben sind. Tenor Arthur Meunier präsentiert sich hingegen im Theater Krefeld als Steuermann in Richard Wagners Opernklassiker Der fliegende Holländer. Alle Mitglieder des Opernstudios sind außerdem in der Rossini-Oper Die Reise nach Reims im Einsatz, die am 17. März im Theater Krefeld ihre Premiere feiert.

Im Theater Krefeld sind auch die beiden Nachwuchstänzer Alberto Lo Conte und Jacob Cuddon noch bis April 2024 in Mata Hari zu erleben, das gefeierte Ballett über die bekannte Tänzerin und Spionin. In Tschaikowskys Träume tanzen die beiden ab dem 02. März auf der Bühne in Mönchengladbach in Robert Norths Ballettabend.

Ein besonderes Musiktheater-Highlight in dieser Saison ist die Jazz-Operette Ball im Savoy, inszeniert von Frank Matthus (Rocky Horror Show, Cabaret, QUEEN’s Last Night). Ab dem 18. November steht hier nicht nur Bjorn Geudens als Célestin Formant neben Susanne Seefing, Markus Heinrich, Gabriela Kuhn und Janet Bartolova auf der Bühne im Theater Mönchengladbach, sondern auch Jacob Cuddon und Alberto Lo Conte tanzen als ausgewählte Mitglieder des Ballettensembles in dieser frechen und unterhaltsamen Operette mit.

Zum Ende der Saison 2023/24 heißt es wieder Abschied nehmen von vielen Mitgliedern des Jungen Theaters. In einem Abschlussprojekt Abgefahren – Gleis 23-24 werden sich die jungen Nachwuchskünstler von unserem Theater und dem Publikum im April und Mai im Studio Mönchengladbach und in der Fabrik Heeder in Krefeld verabschieden. Die szenische Produktion spielt auf einem Bahnsteig und wird unter der Regie von Katja Bening von den Mitgliedern des Jungen Theaters selbst erarbeitet.

Marie Dunker, FSJlerin Presse, Reportage “Das Junge Theater stellt sich vor 2023/24

Junge Talente im Jungen Theater

Egal ob tanzen, singen, schauspielern oder musizieren – beim Jungen Theater des Theaters Krefeld und Mönchengladbach ist wirklich alles dabei.

Am Dienstag, den 3. Oktober konnte sich der Nachwuchs bereits im Theater Krefeld unter Beweis stellen. Dabei wurde nicht nur ihr Talent enthüllt, sondern noch viele weitere amüsante Geschichten rund um ihren Werdegang. In der zweiten Vorstellung am Montag, den 9. Oktober im Theater Mönchengladbach startete der Pianist Joaquim Font mit dem Stück „Gitanes 1 und 2“ aus Suburbis von Frederic Mompou. Schon seit der letzten Spielzeit ist der junge Spanier Teil des Opernstudio Niederrhein, Ausgangspunkt des Projekts “Das Junge Theater”, gefördert im Rahmen von NEUE WEGE des NRW KULTURsekretariats und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Gleich darauf begeisterte Antonia Busse, neue Sopranistin im Opernstudio Niederrhein, mit ihrer Arie „Nun eilt herbei“ aus Die lustigen Weiber von Windsor. Wie sie dem Publikum im anschließenden Interview verriet, habe sie das Talent zum Singen unter anderem von ihrer Mutter geerbt. Trotzdem sei der Wunsch, später einmal auf der Bühne zu stehen, noch nicht von klein auf Priorität gewesen. „Ich wollte tatsächlich unbedingt Tiermedizin studieren“, gab die Sängerin ehrlich zu. „Leider waren meine Noten nicht gut genug, deshalb habe ich dann Musik im Leistungskurs gemacht.“ Mit intensivem Gesangsunterricht und einer Ausbildung in Mainz sowie dem Gesangs- und Musiktheaterstudium in Essen ist Antonia Busse endgültig ihrer Leidenschaft zum Singen nachgegangen und durfte diese Spielzeit auch schon ihre ersten professionellen Bühnenerfahrungen in Puccinis Oper „Madama Butterfly“ im Theater Mönchengladbach sammeln.

Saya Tanaka war die nächste, die sich auf der Bühne mit ihrem Horn präsentierte. Obwohl die Japanerin eher durch Zufall an das Instrument gelangte, spielte sie ein vom Publikum gefeiertes Stück von Richard Strauß. Wie sich später herausstellte, musste Saya Tanaka in ihrer Schulzeit in Japan eine AG belegen, und da nur Sport oder eine Blechkapelle zur Auswahl standen, war die Entscheidung doch sehr schnell getroffen. Nun spielt sie in der Orchesterakademie der Niederrheinischen Sinfoniker und war bereits in den Opern „Die Nachtwandlerin“, „Madama Butterfly“ und „Margarethe (Faust)“ im Einsatz.

Kurz, aber doch sehr prägnant, überraschte Jacob Cuddon mit dem tänzerischen Herrensolo 2. Akt aus „La Sylphide“ von Jean-Madeleine Schneitzhoeffer. Der australische Tänzer ist schon seit der Spielzeit 2022/23 am Theater Krefeld und Mönchengladbach, nichtsdestotrotz erlebt er immer noch viele Überraschungen in seinem Alltag. Am meisten habe ihn das Theater-System in Deutschland verwundert, so Cuddon. In seiner Heimat gäbe es keine Häuser mit mehreren Sparten, dafür sei das Ensemble häufig größer. „Das Theater hier ist kleiner als das in Australien. Wenn sich jemand verletzt und nicht tanzen kann, muss man spontan einspringen. In solchen Situationen kann das ganz schön stressig werden.“ Trotz dieser Umstände beschreibt er diese Erfahrung als sehr lehrreich und lohnend.

Als kurz darauf die Marimba auf die Bühne geschoben wurde, konnte das Publikum schon erahnen, dass ein weiteres Vorspiel folgte. Haru Ueda präsentierte von Johann Sebastian Bach eine Bearbeitung für die Marimba. So wie der Japaner dem Publikum im Interview beichtete, wäre die Musik noch nie sein Traumberuf gewesen. Fußball sei schon immer eine große Leidenschaft von dem Musiker gewesen; leider hatte er sich den Knöchel im Jugendalter verletzt. Als er dann mit dem Schlagzeugstudium anfing, durfte er bei verschiedenen Auftritten des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, des New Japan Philharmonie Orchestra sowie des Tokyo Philharmonie Orchestra mitwirken. Genau wie Saya Tanaka ist Haru Ueda Teil der Orchesterakademie und macht nebenbei sogar noch seinen Master in Freiburg.

Alberto Lo Conte sorgte für Abwechslung mit seinem tänzerischen Herrensolo des 1. Aktes aus „Napoli“ von Edvard Helsted. Vor allem sein Lebenslauf überraschte das Publikum am meisten. Astronomie und Ballett – zwei völlig verschiedene Zweige, die jedoch beide für den Tänzer von höherer Bedeutung sind. Obwohl er seinen Bachelor bereits im naturwissenschaftlichen Bereich absolviert hatte, folgte er seiner Leidenschaft zum Ballett und brach das Masterstudium ab. In dieser Spielzeit unterstützt er zusammen mit Jacob Cuddon das Ballettensemble und nimmt am Training sowie verschiedenen Aufführungen teil.

„Die Posaune hat einfach eine unglaubliche Bandbreite an Klangfarben, vom sehr zarten bis zum kräftig starken.“ So beschrieb der Posaunist Friedrich Falkenhagen sein Instrument auf die Frage hin, was ihn daran so begeistern würde. Was sich bereits in dem Hobby der Eltern wiederspiegelte, machte sich der Musiker zum Beruf. In Detmold studierte Friedrich Falkenhagen zunächst; später jedoch wechselte er nach Essen, um seine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Bereits in seinem Studium durfte er viele Erfahrungen in Philharmonien sammeln, unter anderem in der Oper am Rhein, der Neuen Philharmonie Westfalen oder im Philharmonischen Orchester der Stadt Erfurt. Trotz allem freut er sich auf den neuen Alltag, den das Theater mit sich bringt.

Mit einem lachenden und einem weinende Auge hingegen übermittelte der Trompeter Sami Lab, dass er das Theater Krefeld und Mönchengladbach bereits im Oktober 2023 wieder verlassen wird. Ihm wurde eine Stelle an der Staatsoper Berlin Unter den Linden angeboten, die er voraussichtlich im Dezember antreten wird. Das Theater Krefeld und Mönchengladbach wünscht ihm nichtsdestotrotz viel Erfolg dabei und gratuliert ihm herzlichst dazu.

Anschließend betrat Arthur Meunier die Bühne. Nach seiner Arie des Romeos aus Romeo et Juliette von Charles Gounod berichtete der Tenor, wie er zum Gesang gefunden hatte. Anders als die meisten Sänger kommt der Belgier aus einer Familie, die mit Musik nicht viel zu tun hat. Sein Talent wollte er trotzdem unter Beweis stellen und nahm bei der Casting Show The Voice in Belgien teil. Dort wurde er jedoch darauf hingewiesen, dass seine Stimme besser für Klassik geeignet sei. Vor drei Jahren hatte er schließlich mit klassischem Gesang angefangen und durfte schon bei den Opern „Die Nachtwandlerin“ und „Madama Butterfly“ mitwirken.

Wie in der vergangenen Spielzeit 2022/23 engagiert das Theater Krefeld und Mönchengladbach erneut einen Musicaldarsteller im Jungen Theater, der in den verschiedensten Operetten und Musicals mitwirken darf. Bjorn Geudens zeigte seine Gesang- und Schauspielkünste mit einem Musical-Medley mit bekannten Ohrwürmern für die Zuschauerränge. In seinem Gespräch mit Operndirektor Andreas Wendholz berichtete er, dass er ganz überrascht gewesen sei, wie anders alles in Deutschland ablaufen würde. „Ich hatte auf einmal eine Umkleide. Mit meinem Namen!“, lachte der Belgier. In den Niederlanden sei es nicht unüblich, dass man sich selber für die Vorstellungen und Castings schminken müsse. Bjorn Geudens hat bereits in „Passionnément – Verrückt nach Liebe“ mitgespielt und wird im November in der Operette „Ball im Savoy“ als Célestin Formant auftreten.

Zum Schluss kamen die “alten Hasen” des Opernstudio Niederrhein, die mit einem Duett von Gioachino Rossini beeindruckten. Die Mezzosopranistin Kejti Karaj und der Bariton Miha Brikinjač waren schon in der letzten Spielzeit in vielen Opern zu erleben. Beide, und da stimmt ihnen auch ihr Kollege Joaquim Font zu, freuen sich auf ihr letztes Jahr im Opernstudio Niederrhein und sind gespannt, was für Herausforderungen und Erlebnisse noch auf sie warten.


Kurz-Doku: Das Junge Theater Krefeld und Mönchengladbach 2019 – 2022

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Magazin: Das Junge Theater Krefeld und Mönchengladbach 2019 – 2021

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