- Viktor Ullmann (1898 – 1944) Don Quixote tanzt Fandango. Ouvertüre für Orchester
- Oskar Böhme (1870 – 1938) Trompetenkonzert f-Moll op.18
- Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975) Sinfonie Nr. 12 d-Moll op. 112 „Das Jahr 1917“
Nichts in Viktor Ullmanns lebendiger, leidenschaftlicher Ouvertüre Don Quixote tanzt Fandango lässt erahnen, dass er sie als Häftling im KZ Theresienstadt komponierte.
Lyrische Linien, virtuose Läufe, Figuren und Sprünge, … – in seinem Opus 18, das als das einzige Trompetenkonzert der Romantik gilt, fordert Oskar Böhme, selbst ein hervorragender Kornettspieler, vom Solisten einiges. In seiner Wahlheimat Russland zunächst gefeiert, geriet Böhme nach der Oktoberrevolution in die Mühlen des Regimes und wurde 1938 hingerichtet.
Dieser bis heute folgenschweren Revolution setzte Dmitri Schostakowitsch in seiner zwölften Sinfonie ein eindrucksreiches Denkmal, vom heftigen Kriegsgeschehen bis zum bombastischen Triumph. Doch hinter dem so regimekonformen Werk eines Komponisten, der selbst immer wieder Opfer eben dieses Regimes wurde, scheint mehr zu stecken. Lärm und Jubel sind allzu dick aufgetragen …
„Die Oktoberrevolution ist einer der folgenschwersten Umbrüche des 20. Jahrhunderts, dessen blutige Spur bis in die heutige Zeit reicht. Mit ihr begann das Unheil für Abermillionen von Menschen. Wir hören hin – wie spiegeln die Künste solche Schicksale …“
GMD Mihkel Kütson