Quercus Macranthera, eine 800 Jahre alte persische Eiche, soll einem Parkplatz für den Supermarkt weichen. Der Direktor will diesen wertvollen Baum, der für gesunde Luft sorgt, im Sommer Schatten spendet und vielen Lebewesen Unterschlupf bietet, einfach absägen! Nun müssen die Baumgeister Quercus, Rumpelstilzchen und Puck befürchten, ihr Zuhause zu verlieren, ebenso wie die kluge Eule mit ihrem Nachwuchs.
Als Grete von dem Plan des Direktors erfährt, verspricht sie der Eiche und ihren Bewohnern Hilfe. Doch es ist nicht so einfach, einen Menschen, dem nur Geld und Karriere wichtig sind und der keinen Respekt vor der Natur hat, zum Umdenken zu bewegen. Ob es Grete und ihren Freunden gelingt, die alte Eiche zu retten?
Für Kinder ab 5 Jahren
Spieldauer: ca. 65 Minuten
Angela Wilms-Adrians | Rheinische Post Mönchengladbach | 20. Januar 2025Wenn das Publikum hilft, eine Eiche zu retten
(…) „Ein neues Abenteuer für Grete“ heißt das Theaterstück, das in der bewährten Zusammenarbeit von Sabine Sanz und Alexander Betov auf der Studiobühne gezeigt wird. Sie schrieb die Geschichte für drei Darsteller und Puppen. Er führte Regie, entwarf die Puppen und das Bühnenbild. Die Geschichte ist hübsch erzählt, mit Spannung, Witz und Liedern. (…)
Laura Schümann, Christoph Bertram und Opernsänger Markus Heinrich sind jeweils aktiv als Schauspieler sowie als Puppenspieler. (…)
Pucks Worte über den magischen Ort mit der alten Eiche, die seit Jahrhunderten Leben entstehen und vergehen sah, beeindrucken. Das Rumpelstilzchen, das beständig Märchen und reale Welt durcheinanderbringt, lädt wiederum zum Lachen ein. Ebenso reizt der Herr Direktor mit böser Absicht die Lachmuskeln der Kinder, als er im Umgang mit Schirm und Absperrband mit allerlei Tücken zu kämpfen hat. Der Tenor Markus Heinrich genießt offenbar seine persönliche Premiere in einem Kinderstück. Er tritt grimmig auf, gerissen im Plan, seine Gegner zu überlisten, und lässt seinen Protagonisten unter Hypnose so herrlich verpeilt wirken. Laura Schümann spielt die Grete als pfiffiges Mädchen, das freundlich mit Tieren und Baum ist, den bösen Absichten des Direktors aber entschlossen entgegentritt. Sie feuert die Kinder an, ihre Stimme zu erheben für die alte Eiche. (…)
Als der aus der Hypnose erwachte Direktor nicht weiß, wie ihm geschieht, ruft ein Kind „Du warst verzaubert“. Zu Heinrichs Lied von der Vogelhochzeit singen alle kräftig das „Fidirallala“ des Refrains mit. Das glückliche Ende wird mit langem Beifall belohnt. (…)
Isabel Mankas-Fuest | Rheinische Post Krefeld | 18. Februar 2025Neuer Kinderstar ist alte persische Eiche
(…) Mit Liebe zum Detail zeigen Sabine Sanz und Alexander Betov in „Ein neues Abenteuer für Grete“, dass man mit guten Freunden Abenteuer erleben kann, die manchmal sogar Leben retten. Das Stück mit Puppen und Menschen hatte jetzt im Theater Krefeld Premiere.
Fast besessen scheint der Direktor, gespielt von Markus Heinrich, von seinem Plan, die uralte Eiche zu fällen und stattdessen einen großen Parkplatz für ein Einkaufszentrum zu errichten. Opernsänger Heinrich genießt seine Rolle als Bösewicht, der blind vor Profitgier nicht sieht und nicht spürt, an welch magischem Ort er sich befindet. (…) Sowohl die Charaktere als auch die Puppen sind liebevoll ausgestaltet. Allen voran die alte Eiche. Sie ist Dreh- und Angelpunkt des Stücks. Stolz und ausdrucksstark wirkt ihr Gesicht auf dem Baumstamm (das Bühnenbild stammt ebenfalls von Alexander Betov). (…) Puck, wunderbar gespielt von Christoph Bertram, hat den Überblick. (…) Als Elf ist er selbstverständlich mit Zauberkräften ausgestattet, die im späteren Verlauf der Geschichte noch wichtig werden. Weitere Mitbewohner sind Rumpelstilzchen, ebenfalls von Tenor Heinrich gespielt, und die schlaue Eule, zauberhaft von Laura Schümann dargestellt, mit ihren drei Kindern. (…) In Grete, leidenschaftlich gespielt von Laura Schümann, haben sie eine treue Verbündete gefunden, die ihnen helfen wird, dass der Baum stehen bleibt. (…) Es ist faszinierend zu sehen, wie selbstverständlich die Schauspieler zwischen den menschlichen Rollen und dem Puppenspiel hin- und herwechseln und zum Teil drei verschiedene Rollen spielen. Das komplexe und wichtige Thema Naturschutz wird in dem Moment für die Kinder greifbar, wo die Geschichte aus der Lebenswelt der Kinder erzählt. (…) Natürlich darf auch das Publikum bei der Rettung der Eiche mitwirken. (…) Um den Bösewicht von seinem Plan von seinem Plan umzustimmen, lässt sich Puck etwas ganz Besonderes einfallen (…) Bis zum Schluss fieberte das Publikum aufmerksam mit und dankte mit begeistertem Applaus.