Extras, Musiktheater
Filmvorführung “Die Passagierin”
Vorführung des Filmfragments von Andrzej Munk (1963) // Teil des Begleitprogramms zur Inszenierung "Die Passagierin"
6. Juni 2025
Regisseur Andrzej Munk (1921-1961), der 1944 am Warschauer Aufstand teilgenommen hatte, begann 1961 mit den Dreharbeiten zu seinem letzten Film Die Passagierin.
Ein deutsches Ehepaar fährt mit dem Schiff über den Atlantik. Eine Passagierin kommt Lisa, der Deutschen, bekannt vor, eine Erinnerung aus ihrer Vergangenheit. Als KZ-Aufseherin hat Lisa Häftlinge gequält, auch Marta, die Passagierin, die sie doch längst unter den Toten wähnte. In Rückblenden erzählt der Film von den Geschehnissen in Auschwitz. Und Lisa selbst konstruiert ihre eigene „Erinnerung“, ihre Gegengeschichte.
Nachdem Andrzej Munk die Rückblenden in Auschwitz gefilmt hatte, verunglückte er bei der Rückfahrt von den Dreharbeiten tödlich mit dem Auto. Sein Mitarbeiter Witold Lesiewicz stellte den Film fertig, der bei den Filmfestspielen von Cannes und Venedig gezeigt wurde. Das Ergebnis ist ein erschütterndes und berührendes Filmfragment von 62 Minuten Länge. Neben den abgedrehten Rückblenden besteht er aus Fotos der geplanten Aufnahmen auf dem Schiff. Das Drehbuch verfasst Andrzej Munk nach dem Buch von Zofia Posmysz. Darstellerinnen und Darsteller: Aleksandra Slaska, Anna Ciepielewska, Janusz Bylczynski. Aleksandra Slaska kehrte damit zu ihrer Rolle als KZ-Aufseherin in Wanda Jakubowskas klassischem Auschwitz-Film Die letzte Etappe (1947) zurück.
In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Düsseldorf.