„Dein Lied ist stärker, an deine Sehnsucht angelehnt“ – dieses Zitat aus dem Gedicht „Musik“ von Rainer Maria Rilke haben die Musikerinnen des 3. Kammerkonzerts als Titel gewählt. Ausgangspunkt für ihre Programmzusammenstellung war Zoltán Kodálys Serenade für zwei Violinen und Viola op. 12. Schon sehr lange wollten Bratscherin Natascha Krumik und Geigerin Jovana Logiewa dieses Werk einmal spielen. Bewusst nannte Kodály, der nicht nur als Komponist, sondern gemeinsam mit Béla Bartók auch für die Erforschung und Sammlung der ungarischen Folklore bekannt wurde, das Werk nicht Trio, sondern Serenade. Und tatsächlich knüpfte Kodály darin mehr als gelungen an die Tradition eines leichten, aber niveauvoll unterhaltenden Musikstücks aus mehreren Sätzen an.
Da es für die Besetzung zwei Geigen mit Bratsche leider nur wenige Werke gibt, kombinieren die Musikerinnen die Serenade mit einem weiteren „Herzenswunsch“, dem Streichquartett Es-Dur op. 44 Nr. 3 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Der damals sehr selbstkritische Komponist hielt das 1838 geschriebene Werk für das Beste seiner drei Quartett op. 44, es gefalle ihm „einige hundertmal besser“ als die beiden Vorgänger. Er zeigt sich darin kunstfertig, aber in Kombination mit federnder Leichtigkeit und Grazie.
- Zoltán Kodály (1882 – 1967)
- Serenade für zwei Violinen und Viola op. 12
- Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
- Streichquartett Es-Dur op. 44 Nr. 3