4. Kammerkonzert

Düstere Wolken und Silberstreifen – diesen Titel trägt das 4. Kammerkonzert, denn der Fokus der Programmzusammenstellung lag auf „den Lebensläufen der Komponisten, die durchaus sehr viel Drama in sich tragen, sowie auf ihrer großen Liebe zum Leben, die sich auch in ihrer Musik widerspiegelt.“, so Bratscher Ermanno Niro. Allen drei Werken des Vormittags gemeinsam sei „der Wechsel zwischen dunklen Abschnitten mit wütenden technischen Passagen und exquisit melancholischen Teilen, die reich an Sehnsucht und süßen Melodien sind.“, erklärt er weiter.

Düster und melacholisch hebt Gustav Mahlers Klavierquartettsatz a-Moll an, und dieser Grundton bleibt dem rund 10-minütigen Werk, das er mit gerade einmal 16 Jahren komponierte, erhalten.

Weiter geht es mit Note per quattro, einem Werk von Ermanno Niros Vater Piero, das im Kammerkonzert seine Deutsche Erstaufführung erlebt. Er thematisiert darin die „lange und kurvenreiche Straße eines Lebens“ und verarbeitet dafür drei Fragmente: eine mittelalterliche Melodie, den Beginn von Strawinskys Sacre du printemps und einen Song von Paul McCartney.

Aus meinen Leben benannte Bedřich Smetana sein erstes Streichquartett. Tatsächlich schrieb er damit 1876, als er durch seine Syphiliserkrankung ertaubt war, eine ehrliche, intime und ergreifende musikalische Autobiographie.