Schauspiel

Deutschland. Ein Wintermärchen

Michael Grosse spricht Heinrich Heine Besetzung

28. Dezember 2025 – 7. Februar 2026

90 Minuten ohne Pause

© Matthias Stutte | Krefeld | 0172-2569952
© Matthias Stutte | Krefeld | 0172-2569952

Vorstellungen

Am 21. Oktober 1843 startet Heinrich Heine zu seiner ersten Deutschlandreise nach zwölf Jahren im französischen Exil. Mit Postkutsche, Eisenbahn und Schiff reist er von Paris über Brüssel, Aachen und Köln nach Hamburg, wo er auch seinen Verleger Julius Campe trifft. Als dieser ein halbes Jahr später das literarische Resultat der Reise liest, schreibt er an Heine: „Sie werden sehr viel für dieses Gedicht zu leiden haben!“, was sich alsbald bewahrheiten sollte: Die deutschen Zensurbehörden beschlagnahmen den Text, und Friedrich Wilhelm IV. von Preußen erlässt sogar einen Haftbefehl gegen Heine.

Im Gewand des Reisebildes kritisiert der Dichter mit einem aus der Ferne geschärften Blick unbarmherzig die restaurativen politischen Zustände in den zahlreichen Kleinstaaten seines Vaterlandes, das ihm nicht einmal mehr geistige Heimat sein kann. Seine Poesie der Destruktion, die radikale Schärfe seiner Polemik, wirken bis heute unbequem, ja provokant. Alles, was den Deutschen lieb und wert war – militanter Nationalismus, Mittelalterschwärmerei oder auch das Festhalten am provinziellen Denken – ist Zielscheibe seines Spotts.

Wenn Michael Grosse in die Rolle des erzählenden Heinrich Heine schlüpft, wirkt dessen Werk Deutschland. Ein Wintermärchen mit seiner feinen Ironie und den Zynismen, seiner hellsichtigen politischen Analyse und dem wehmütigen Sentiment so unmittelbar, dass Heine uns fast als Zeitgenosse erscheint.

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