Tankred Dorsts bildgewaltiges „Weltmärchen“ Merlin oder Das wüste Land erzählt hochmodern den mittelalterlichen Stoff um König Artus und seine Tafelrunde als opulente Parabel über die Menschheit. Es ist eine Tragödie über den Traum von einer besseren Welt, die Suche nach einem Leben voll Glück, Liebe und Frieden – und ihrem unausweichlichen Scheitern.
Dass Merlin die Tafelrunde orakelt, ärgert seinen Vater, den Teufel, ungemein. Soll sein Sohn seine magischen Kräfte doch dafür verwenden, die Menschen zum Bösen zu befreien. Während Vater und Sohn um die Ausgestaltung der Zukunft kämpfen, mischen der tumbe Parzival und der tückische Mordred, König Artus‘ Sohn, das demokratische Treiben in Camelot auf. Scheitert die Idee einer Welt ohne die Macht des Stärkeren am Konflikt zwischen den Generationen?
Anlässlich des 75. Theaterjubiläums betont die Sparte Schauspiel den Gemeinschaftsaspekt des Zweistädtetheaters und zeigt in Krefeld und Mönchengladbach zeitgleich zwei eigenständige Merlin-Produktionen als interaktives Doppelprojekt: In Krefeld wird Schauspieldirektor Christoph Roos Merlin oder Das wüste Land auf der Großen Bühne inszenieren, in Mönchengladbach erarbeitet der junge Regisseur Luis Liun Koch seine Interpretation des Stücks im Studio des Theaters unter dem Titel Merlin feat. Ginevra. Die Premieren und alle Vorstellungen finden am gleichen Abend statt und beinhalten szenische Elemente, die live per Bild- und Tonübertragung in die Inszenierung der jeweils anderen Stadt hineinstrahlen.
