Kinder & Jugend, Schauspiel

In einem tiefen, dunklen Wald

Von Paul Maar // Ab 6 Jahren // Weihnachtsmärchen Leitung Besetzung

30. November 2024 –

75 Minuten

Vorstellungen

„Ich weiß jetzt, wie ich zu einem mutigen und schönen Mann komme,“ sagte die Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora. „Ich lasse mich von einem Untier entführen.“ Denn Prinzessinnen müssen Prinzen heiraten. So war es schon immer. Nur bisher waren die Bewerber nicht zufriedenstellend. Mit diesem Plan soll es nun aber gelingen, einen Prinzen für Henriette zu finden. Natürlich sollte das Untier möglichst vegetarisch sein, damit es nicht allzu gefährlich ist, bis sie von einem mutigen Prinzen gerettet wird. Also wird der Plan dieser vorwitzigen Prinzessin in die Tat umgesetzt. Und ihr Vater, der König, lässt verkünden, dass derjenige, der Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora befreit, auch das halbe Königreich dazubekommt! In Lützelburgen könnte man ein wenig mehr Platz gut gebrauchen und Simplinella, die Tochter der Königsfamilie aus Lützelburgen, ist sich sicher: Sie kann Henriette-Rosalinde-Aurora befreien! So verkleidet sie sich als Junge und macht sich heimlich auf die Suche.

Paul Maar, der Autor der berühmten Sams-Bücher, schuf mit In einem tiefen, dunklen Wald eine lustige, moderne Erzählung, in der er mit grundsätzlich bekannten Märchenfiguren das Genre neu erfindet und althergebrachte Geschlechterrollen auf den Kopf stellt. Denn: Untiere sind nämlich meistens Vegetarier und eigentlich ganz nett, und Prinzessinnen wollen viel lieber selbst ihr Leben bestimmen. Ein Familienstück, das Kinder dazu einlädt, Konventionen zu hinterfragen und eigene Wege zu gehen.

Vorstellungen für Schul- und Kindergartengruppen:
Termine und Buchungen unter
02151 / 805-180 oder -121
besucherservice-kr@theater-kr-mg.de

Von Isabel Mankas-Fuest, 23.11.2025, WZ Krefeld

Eine mutige Prinzessin und ihr freundliches Ungeheuer

“Was auf die Märchen aus dem Kosmos der Brüder Grimm zutrifft, gilt nicht für Paul Maar. Seine Figuren sind anders, vielschichtig und komplex. Männer zeichnet er auch mal schwach und Frauen bleiben nicht brav zuhause und warten auf ihren Prinzen. Stattdessen nehmen sie all ihren Mut zusammen und helfen ihrem Glück selbst auf die Spur. Dass das Stück etwas textlastig ist, fällt kaum auf, denn das Ensemble spielt und singt großartig mehrere Rollen. Als Zuschauer möchte man unbedingt wissen, wie es mit der Prinzessin und dem Untier weitergeht. Und während auf Schloss Großburgen die Sorge um die Prinzessin im Wald größer und größer wird, machen sich in Kleinburgen gleich zwei Prinzen auf die Suche und Rettung der Prinzessin. (…) Das Untier ist groß, immer hungrig und hat keine Ohren – dennoch hört es ausgesprochen gut. Eine wunderbare Anspielung auf die Fähigkeit, einander zuzuhören – unabhängig davon, woher man kommt. Die Inszenierung von Anne Spaeter hält sich zum größten Teil an die literarische Vorlage von Kinderbuchautor Paul Maar (u. a. „Das Sams“), ein paar Änderungen gibt es, und das Ende entfernt sich von der Buchvorlage, doch das ist gar nicht weiter schlimm. Maar hat kein reines Kindermärchen geschrieben, er spielt mit klassischen Märchenmotiven aus mutig und stark gleich männlich sowie hübsch und brav gleich weiblich. Anne Spaeter inszeniert mit viel Freude und Witz ein Märchen-Abenteuer, das für die ganze Familie unterhaltsam und berührend ist.

An die Seite von Lena Eikenbusch, die eindrucksvoll zwischen Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora und Prinz Bartho wechselt, gesellt sich Simplinella, wunderbar gespielt von Julia Zupank. Simplinella stammt aus dem Königreich Kleinburgen. Sie ist das vierte Kind des Königspaares aus Kleinburgen. Anders als ihre drei Brüder, die reiten, Geige spielen, mit Pfeil und Bogen schießen konnten und in allen Wissenschaften unterrichtet wurden, konnte sie gar nichts. „Das kam nicht etwa daher, weil sie dumm gewesen wäre.“, erfährt der Zuschauer. „Es lag daran, dass man damals meinte, Mädchen würden ja doch von einem Prinzen geheiratet und müssten deshalb nur schön sein.“”

Von Gabriele M. Knoll, 23.11.2025, WZ Krefeld

Pflanzenfresser und Prinzessinnen

“Das Bühnenbild stimmt mit der beschrifteten Plane „Es war einmal“ schon auf eine klassische Märchenstunde ein. Paul Maar, u.a. der Autor der Sams-Geschichten, hat das Stück geschrieben. Die Bühnenaufbauten mit ihren grünen Kästen und Würfeln lassen einen dichten, dunklen Wald erahnen. Wälder sind sogar Thema an der königlichen Kaffeetafel in Großburgen. Der König von Großburgen (Michael Ophelders), seine Gemahlin (Paula Emmrich) und Tochter Prinzessin Henriette-Rosalinda-Audora (Lena Eikenbusch) unterhalten sich über finstere Wälder und die schrecklich großen und wilden Untiere, die darinnen leben. (…) Paul Maar schuf mit seinem Stück „In einem tiefen, dunklen Wald“ eine lustige, moderne Erzählung, in der er mit grundsätzlich bekannten Märchenfiguren das Genre neu erfindet und althergebrachte Geschlechterrollen auf den Kopf stellt. Denn: Untiere sind nämlich meistens Vegetarier und eigentlich ganz nett, und Prinzessinnen wollen viel lieber selbst ihr Leben bestimmen. Ein Familienstück, das Kinder dazu einlädt, Konventionen zu hinterfragen und eigene Wege zu gehen.”

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