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Nie wieder ist jetzt

Holocaust-Gedenkveranstaltung Leitung Besetzung

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Holocaust-Gedenkveranstaltung

Seit 2006 ist laut UNO-Beschluss der 27. Januar der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Neben offiziellen Gedenkstunden sind alle gesellschaftlichen Institutionen aufgerufen, das Thema Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu thematisieren. Auch das Theater Krefeld und Mönchengladbach möchte mit einer Veranstaltung einen Beitrag leisten.

Das angekündigte Gespräch mit dem 96jährigen Zeitzeugen lcek Ostrowicz aus Mönchengladbach muss jedoch leider ausfallen, da sich Herr Ostrowicz den Strapazen eines Podiumsgesprächs im Moment nicht gewachsen fühlt. Die Veranstaltung findet dennoch statt!

Engagierte Mitglieder des Theaterjugendclubs aus Krefeld und Mönchengladbach lesen Auszüge aus Hilde Shermans Buch „Zwischen Tag und Dunkel – Mädchenjahre im Ghetto“, in dem die aus Wickrathberg stammende Jüdin ihre persönlichen Erinnerungen von ihrem 13. Geburtstag im Jahr 1936 bis zu ihrer Befreiung 1945 niederschrieb.

Im musikalischen Teil der Veranstaltung stehen u.a. Lieder der beide im KZ ermordeten Komponistinnen Ilse Weber und Gertrud Schweizer auf dem Programm, sowie ein Auszug aus der Oper Der Kaiser von Atlantis,  die von Victor Ullmann 1943 im KZ Theresienstadt komponiert wurde. Antonia Busse, Anne Heßling und Rafael Bruck werden am Klavier begleitet von Michael Preiser diese Kompositionen vorstellen. Ferner wird ein Bläserquintett der Niederrheinischen Sinfoniker mit Béla Kovács’ Komposition Sholem Aleichem, rov Feidman! in einer Bearbeitung von Jens Singer auftreten.

Kurt Lehmkuhl, Rheinische Post, 29.01.2024

„Nach drei Tagen und drei Nächten war es totenstill“

“Nie wieder ist jetzt!“, hieß es am Samstag im Studio des Theaters in Rheydt bei der Gedenkveranstaltung des Theaters Mönchengladbach. Seit 2006 ist laut UNO-Beschluss der 27. Januar der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Neben offiziellen Gedenkstunden sind alle gesellschaftlichen Institutionen aufgerufen, das Thema Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu thematisieren. Das Theater-Team wollte einen Beitrag gegen das Vergessen leisten.

Ursprünglich sollte ein Gespräch mit dem 96-jährigen Zeitzeugen lcek Ostrowicz aus Mönchengladbach im Zentrum des Abends stehen. „Icek Ostrowicz fühlt sich den Strapazen eines Podiumsgesprächs im Moment nicht gewachsen“, sagte Operndirektor Andreas Wendholz bei der Begrüßung der Besucher. Das Theater hat deshalb umdisponiert.

Als Ehrengast begrüßte Wendholz Zhanna Korolyova im Publikum. „Sie hat in Mönchengladbach eine neue Heimat gefunden, nachdem sie 1997 aus der Ukraine umgesiedelt ist“, sagte Wendholz. Generalintendant Michael Grosse las aus ihren Erinnerungen vom 9. August 1941. […]

Den musikalischen Auftakt hatte ein Bläserquintett der Niederrheinischen Sinfoniker mit Béla Kovács’ Komposition „Sholem Aleichem, rov Feidman!“ in einer Bearbeitung von Jens Singer bestritten. Eindrücklich traten dabei die Schwerpunkte der jüdischen Musik zutage, in der Schwermut und Lebensfreude miteinander verwoben sind.

Michael Preiser am Klavier informierte über die einzelnen Lieder der beiden im Konzentrationslager ermordeten Komponistinnen Ilse Weber und Gertrud Schweizer, sowie über einen Auszug aus der Oper „Der Kaiser von Atlantis“, die von Victor Ullmann 1943 im KZ Theresienstadt komponiert wurde. Interpretiert wurden die Lieder und die Arie von Anne Heßling, Antonia Busse, Rafael Beruck und Maya Blaustein.

„Die Künstler fühlten sich in Theresienstadt in einer trügerischen Sicherheit“, sagte Preissler. Das galt auch für Ullmann, der glaubte, seine Komposition sei bei ihm sicher. Freunde konnten ihn überzeugen, das Werk nicht mit zu nehmen auf den nächsten Schritt seiner Deportation, die mit seiner Ermordung endete. „Ihnen ist zu verdanken, dass es die Komposition überhaupt gibt.“ Mit dem „Jeder Mensch hat einen Namen“ des zeitgenössischen Hanan Yovel und der israelischen Nationalhymne endete die Feier.

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