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Ballett

Alles neu

Choreografien von Robert North, Marco A. Carlucci, Takashi Kondo und Yoko Takahashi // Musik von Ludovico Einaudi, Massimo Durante, Arvo Pärt, André Parfenov, 2Cellos und Antonio Vivaldi - Uraufführung - Leitung Besetzung

Derzeit keine aktuellen Vorstellungstermine.

Besondere Zeiten erfordern besondere Konzepte. Ballettdirektor Robert North vertraut auf die in seinem Ensemble schlummernde Kreativität und gibt einigen Tänzern die Möglichkeit, eigene Choreografien für die große Bühne zu entwickeln und zu präsentieren. So wird dieser Ballettabend vier neue Choreografien vereinen, die Vielfalt widerspiegeln und Lebensfreude ausstrahlen. An Ideen mangelt es nicht.
Marco A. Carlucci wird unter dem Titel Freedom eine temperamentvolle Tarantella choreografieren, als Referenz an seine Heimat Italien. Yoko Takahashi hat aus Vivaldis Vier Jahreszeiten den Frühling ausgewählt, und Takashi Kondo findet seine Inspiration in der Musik von Arvo Pärt.
Die abschließende Choreografie von Robert North widmet sich dem Thema Technische Schwierigkeiten – ein augenzwinkernder Bezug auf unsere aktuelle Situation zur Musik von 2Cellos.

Der 20minütige Dokumentarfilm What Dancers Do beschreibt die Endproben zum Ballettabend Alles neu und fängt spannende Backstage-Situationen ein.
Erleben Sie die Tänzerinnen und Tänzer beim Training mit Robert North, der auch aus seinem Leben als Tänzer erzählt.

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Das sagt die Presse

Petra Diederichs, Rheinische Post vom 26.10.2021

Ballett tanzt sich Corona von der Seele

Fünf Uraufführungen an einem Abend: Die erste Ballettpremiere der Spielzeit war ein Paukenschlag. Verträumt und virtuos, politisch und persönlich wie selten zuvor ist „Alles neu“. Das Publikum applaudierte minutenlang. Irgendwann an diesem Abend packt es dich. Entweder mitten im Herzen wie bei Vivaldis Frühlöing mit den traumschönen Sequenzen der Choreografie von Yoko Takahashi. Oder direkt in die Magengrube, wenn Takashi Kondo inspiriert vom Fall George Floyd und der Black Lives Matter-Bewegung Fragen von macht, Aggression und Respekt auf die Tanzbühne wirft. Vielleicht auch schon am Anfang bei den unwiderstehlich dynamischen Befreiungsversuchen aus einer nicht greifbaren Zwangslage, wie sie Marco A. Carlucci mit Stilmitteln seiner süditalienischen Heimat zeigt. Spätestens aber wenn Robert North die Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles „Technische Schwierigkeiten“ meistern lässt – Sprünge, Pirouetten und Hochtempo-Schritte in meisterhafter Synchronität.

„Alles neu“ ist der Titel der ersten Ballettpremiere der Spielzeit auf der Krefelder Bühne. Und das Ensemble hat sich sichtbar die ganze Last der schweren vergangenen Monate von der Seele und aus dem Körper getanzt. Es ist ein sinnlicher, kraftvoller Abend mit Nachhall. (…) Dass aus vier Teilen kein zerfasertes Konstrukt entsteht, liegt an Udo Hesses Gespür für Atmosphäre. Mit Tüchern, Vorhängen, Bildprojektionen und vor allem mit Licht erschafft er Stimmungsräume, die jedem Viertel eine besondere Gefühlsfarbe geben. (…) Nur zwei Tänzer braucht Kondo in „Respect Bro“ für eine Gesellschaftsanalyse. Radoslaw Rusiecki – im hellen Anzug – und Francesco Rovea – im dunklen Streetwear – verkörpern den Guten und den Bösen, die aneinander geraten. Macht, Unterdrückung und Rohheit spielt sich vor einer Graffitti-Wand ab. Doch schnell vermischen sich die Rollen, fallen Grenzen, ist nicht mehr klar, wer auf welcher Seite steht. Das fügt sich so musikalisch auf Arvo Pärts „Fratres“ für Violine und Klavier, dass es Kammerspielqualität hat. (…) Der Applaus gilt dem gesamten Ensemble und André Parfenov, der mit seinen Klavier-Variationen über ein Thema von Paganini die fünfte Uraufführung des Abends beisteuerte – ein virtuoser Sturm über die Tasten, der das Publikum atemlos in die zweite Hälfte des coronabedingt pausenlosen Abends katapultiert. Ein Abend voller Höhepunkte.

Michaela Plattenteich, Westdeutsche Zeitung vom 26.10.2021

Beim Ballettabend ist “alles neu”

(…) So hat North seiner eigenen Choreografie den etwas sperrigen Titel „Technische Schwierigkeiten“ gegeben. Die Musik gibt den Anlass zu einer Abfolge verschiedener Sequenzen in unterschiedlicher Besetzung. Drei Tänzerinnen und vier Tänzer sind daran beteiligt, bewegen sich mit der für North charakteristischen Dynamik und Eleganz über die in unterschiedliche Lichtstimmungen getauchte Bühne. In hohem Tempo kreuzen sich ihre Wege, dann finden sie sich in Zweier- oder Dreier-Konstellationen zusammen. So finden fernab vom klassischen Pas de Deux Amelia Seth und Peter Allen zu einer innigen Zweisamkeit zusammen, während das Herren-Trio pure Energie vermittelt. (…)

Dynamik und Lebensfreude kommen wunderbar zum Ausdruck, eine Wohltat fürs Auge nach dem erzwungenen Stillstand der Pandemie. Dieser Teil setzt den Schlusspunkt des vierteiligen Abends. In den ersten drei Stücken hat North erneut einigen seiner Tänzer die Gelegenheit gegeben, eigene Choreografien zu entwickeln. (…) In „Freedom“ ließ sich Marco A. Carlucci von Volkstänzen seiner süditalienischen Heimat inspirieren, vor allem von der Tarantella. (…) Auch im Stück „Haru – Frühling“ ist die Choreografie eine Reminiszenz an die eigene Heimat. Zur Musik von Vivaldis „Frühling“ setzt Yoko Takahashi den Zauber des japanischen Frühlings in Tanz um. (…) Die barocke Musik und das asiatische Flair verschmelzen zu einer zauberhaften Miniatur, die Aufbruchsstimmung und Lebensfreude vermittelt. Einen ganz anderen Charakter hat das Stück „Respect Bro“ von Takashi Kondo. Die eindringliche Musik von Arvo Pärt (…) sowie der Fall des von der Polizei getöteten Afroamerikaners George Floyd sind der Ausgangspunkt für ein unglaublich packend gestaltetes Aufeinandertreffen zweier Männer (Francesco Rovea, Radoslaw Rusiecki). Der eine im weißen Anzug, der andere im dunklen Kapuzenshirt verkörpern sie optisch unterschiedliche Sphären. Doch in ihrem extrem auf körperliche Konfrontation gehenden Tanz verschwinden die äußeren Grenzen zusehends. Das Gefüge zwischen Respekt, Macht und Kontrolle über andere wird in viele Richtungen ausgelotet. (…) Erneut entstand ein facettenreicher Abend, der die choreografischen Talente auf Augenhöhe mit ihrem Meister zeigt. Zwischen den Stücken zwei und drei gab es noch ein musikalisches Intermezzo von André Parfenov, der in gewohnter Virtuosität eine Eigenkomposition am Flügel vortrug. Auch dieses Stück war neu, fügte sich so in das Gesamtkonzept des Abends ein.

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