Schauspiel
Cyrano de Bergerac
Von Martin Crimp // frei nach Edmond Rostand // Deutsche Fassung von Ulrich Blumenbach und Nils Tabert Leitung
8. November 2025 – 21. März 2026
Cyranos Degen wird gefürchtet; als dichtender Musiker hingegen wird er dank seiner Wortgewalt verehrt, denn sein subversiver Witz ist schärfer als seine Klinge. Nur in der Liebe ist Cyrano glücklos: um sich der smarten und schönen Roxane zu offenbaren, die er seit seiner Jugend anbetet, müsste er von dieser zunächst als möglicher Liebhaber wahrgenommen werden. Zu allem Übel gesteht ihm Roxane, dass sie sich in Christian verliebt hat. Nicht ohne Eigennutz ist Cyrano bereit, Christian zu helfen, und schreibt in dessen Namen Roxane die wunderbarsten Briefe, souffliert ihm, was er sagen muss, um vor ihr als Liebhaber zu bestehen. Zunehmend verirren sich in dieser kraftvollen Komödie Cyrano, Christian und Roxane im Liebeslabyrinth aus Schein und Sein.
In seiner funkelnden Version des Textes ersetzt der englische Autor Martin Crimp die traditionellen Alexandriner des Klassikers von Edmond Rostand durch heutige Hip-Hop-Reime, die mal großspurig und kraftstrotzend sind, mal leichtfüßig komisch und zart und dabei immer geschmeidig und poetisch.
In der Bühnenfassung der niederländischen Regisseurin Anne Mulleners ist Cyrano eine Frau. Damit erweitert sie den kritischen Diskurs über heteronormative Paarbeziehungen um den Aspekt der gleichgeschlechtlichen Liebe und befragt mit den Mitteln des Theaters deren gesellschaftliche Gleichberechtigung.