Schauspiel

Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche

Von Alina Bronsky // Bühnenfassung von Verena Meis Leitung

3. September 2024 – 22. Januar 2025

„Der Oregano weckte mich und flößte mir Angst ein.” So lauten die ersten Zeilen eines traditionellen tatarischen Liedes. Heimisch-unheimliche Kräuter und nationale Speisen spielen in Alina Bronskys Roman „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ jedoch nur eine Nebenrolle. Die Attribute „angsteinflößend“ und „scharf“ treffen vielmehr auf die stolze Tatarin Rosalinda zu: die ausgekochteste Großmutter aller Zeiten, die, egal wo auf der Welt, entschlossen die Fahne des Matriarchats hochhält. Nicht nur ihre Tochter Sulfia, auch ihren Noch-Ehemann Kalganow sowie kommende und gehende Schwiegersöhne lässt Rosalinda alt aussehen. In blinder Fürsorge und um jeden Preis kämpft sie um ein Familienleben. Nur Aminat, ihre heißgeliebte Enkelin, gelingt am Ende die Flucht.

Die Regisseurin und Choreografin Alla Bondarevskaya zieht uns in ihrer ersten Schauspielinszenierung hinein in ein berührendes Vexier-spiel aus Körpersprache und Lamento, Bewegung und Selbstermächtigung. Wie sehen die zwei Seiten eines Daseins zwischen zwei Kulturen aus? „Du wirst verdorren wie der Oregano, wenn Du Dich entwurzelst aus dem Land Deiner Geburt“, heißt es weiter im Lied.

Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg, verbrachte ihre Kind-heit auf der asiatischen Seite des Ural-Gebirges. Ihr Debütroman Scherbenpark wurde zum Bestseller und fürs Kino verfilmt.

Leitung

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