Eine Stückentwicklung hieß für uns: Die gemeinsame Findung eines künstlerischen Teams, zahlreiche Ideen, sich gegenseitig befruchtende Inhalte und viele Perspektiven.
Die sechs Schauspieler*innen Paula Emmrich, Cornelius Gebert, Esther Keil, Katharina Kurschat, Eva Spott und Bruno Winzen, erarbeiten, erfinden, schreiben zusammen mit ihrem künstlerischen Team, bestehend aus Nele Stuhler, Jan Koslowski, Charlotte Brandhorst und Marlene Kolatschny, unterstützt von Esther Wissen und Martina Schröder für die Dramaturgie und Udo Hesse für das Bühnenbild, eine skurrile, witzige und bewegende Geschichte rund um unsere Mitbewohner*innen, die Insekten.
Wer sind diese Tierchen? Warum kennen wir sie kaum? Wie gehen wir mit ihnen um? Wie leben sie? Können sie denken und was denken sie über uns? Was können wir von ihnen lernen? Es geht um ihre Bedeutung für uns Menschen, um die Liebe zu ihnen, den Ekel vor ihnen und das Zusammenleben mit ihnen.
Es geht um Staats- und Gesellschaftsformen, um Evolution und Metamorphose, um Nähe und Distanz, um Anthropozentrismus und Anthropomorphismus, um die Natur und unsere Existenz.
Angela Wilms-Adrians, RP Mönchengladbach, 8. Mai 2023Witzig, skurril und hintergründig
„Das Ensemble spielt lustvoll und energiegeladen den doppelbödigen Wortwitz sowie den dahinter verborgenen Ernst der Monologe und Dialoge aus. Hier wird nach Herzenslust karikiert und überspitzt. Das witzig und skurril entfaltete Spiel deckt menschliche Unzulänglichkeiten im Umgang mit der Natur aus. In Auftreten und Streiten geben die Schauspieler den Insekten zutiefst menschliche Züge. Entsprechend greifen Charlotte Brandhorsts Kostüme charakteristische Elemente der Tierwelt auf, ohne den Menschen darin zu verbergen. (…) Wie kontaktiert Insekt menschliche Mitbewohner auf Erden? Über Saugen, Stechen oder doch über den Versuch eines Gesprächs? Die existenzielle Frage bewegt Horny, das Glühwürmchen (Paula Emmrich), Yolo, die Eintagsfliege und deren Freunde mit der niederschmetternden Einsicht: Der Homo sapiens ist riesengroß und damit sind beim Erkenntnisgewinn die Leitungen lang. Vielleicht könnte ein Theaterstück helfen, denn diese Kunstform gehört seit Anbeginn der Zivilisation für den Menschen dazu.“