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Ballett

Während wir warten

Choreografien von Robert North, Alessandro Borghesani, Teresa Levrini, Francesco Rovea, Radoslaw Rusiecki und ein Filmprojekt von Amelia Seth // Musik von Ennio Morricone, André Parfenov, Antonio Vivaldi, Led Zeppelin u.a. - Uraufführung - Leitung Besetzung

Dauer 1 Stunde 20 Minuten

Derzeit keine aktuellen Vorstellungstermine.

Der Zustand des Wartens begleitet unser Leben. Wir warten auf die Bahn, auf die Ferien, auf eine Begegnung, auf die Liebe, auf das Ende der Pandemie. Während wir warten, machen wir uns Gedanken, arbeiten, besuchen ein Konzert, treiben Sport und vieles mehr. Robert North und sein Ensemble nutzen die Zeit, um gemeinsam einen Ballettabend zu kreieren, zu dem wiederum Mitglieder der Compagnie
eigene neue Arbeiten beisteuern. Das musikalische Spektrum reicht von Barock bis Rock.
Teresa Levrini wählt Filmmusik von Ennio Morricone für ihre Choreografie Sommerzeit, während Francesco Rovea und Radoslaw Rusiecki die Arie Vedrò con mio diletto von Vivaldi tänzerisch ausdeuten. Alessandro Borghesani lässt sich durch Pop- und Rockmusik von Led Zeppelin, Massive Attack, Janis Joplin, Leonard Cohen, Jefferson Airplane und The Doors zu seiner Choreografie Metro 6 inspirieren. Ballettdirektor Robert North und Komponist André Parfenov werden ebenfalls mit einer Neukreation überraschen.
Last but not least geht Amelia Seth in ihrem Filmprojekt zu Musik von Peter Gabriel der Frage nach: Warum warten wir?

Ballettensemble
Am Flügel: André Parfenov

DAS SAGT DIE PRESSE

[Dirk Richerdt, Rheinische Post, 23.09.2021]

So schön kann „Warten“ sein

In vier meisterhaft getanzten Uraufführungen zeigen Robert North und sein Ensemble ein atemberaubendes Programm.

(…) beim Ballettabend „Während wir warten“, bestückt mit fünf Uraufführungen, kommt es nicht darauf an zu erkennen, was auf der von Udo Hesse eingerichteten Bühne gerade szenisch „gemeint“ ist – weil die Choreografien so brillant, packend und vielfältig arrangiert sind, dass der betörte Blick sehr gern dem Rausch der Bewegungsbilder erliegt. Welch künstlerisches Potenzial der eher tanzferne Modus des Wartens birgt, das führen Ballettchef Robert North und fünf Ensemblemitglieder in großartig bebilderten Themenkomplexen vor: In „Sommerzeit“ ruft Teresa Levrini zur Musik Ennio Morricones die Welt des Films „Cinema Paradiso“ in Erinnerung. (…) Flávia Harada und Borghesani wirbeln umeinander – große Anmut bei anspruchsvoller, virtuoser Tanzkunst. (…) In „Auf der Suche“ nutzt Ballettchef Robert North das Privileg, sein Stück mit Live-Musik zu realisieren (…) So gelingen markante rhythmische Akzente und ein vor Kreativität berstendes Tanzgetümmel. Auch wenn er drauflos groovt, ist Parfenov großartig (…) Vordergründig witzig mutet die Videoproduktion „Warum warten wir?“ von Amelia Seth an (…) Doch durch den Song „My Body is a Cage“ von Peter Gabriel entsteht ein Flair von Geheimnis. „Quo vadis – wohin gehst du?“, fragen Francesco Rovea und Radoslaw Rusiecki (…) Ihren mit freiem Oberkörper getanzten Pas de deux haben die Tänzer-Choreografen mit einem eigenen Text unterlegt, den Intendant Michael Grosse rezitiert. Das Finale ist pralles Rock-Theater: Solotänzer Alessandro Borghesani zeigt, wie wunderlich, gelangweilt, schüchtern oder draufgängerisch sich Passagiere in einem U-Bahn-Waggon („Metro 6“) verhalten. (…) Witzig, unterhaltsam und vor allem leidenschaftlich.

[Michaela Plattenteich, Westdeutsche Zeitung, 01.06.2021]

Ein kurzweiliger Ballettabend mit vielen Kontrasten

„Während wir warten“ feierte Premiere auf der Bühne des Theaters Krefeld

(…) Das Thema des Wartens zieht sich dabei wie ein roter Faden durch den Abend (…) Den Auftakt macht Teresa Levrini mit ihrem sehr nostalgisch angehauchten Stück „Sommerzeit“ (…) Aber die Geschichte mit Rahmenhandlung, in der ein Mann (Marco A. Carlucci) sich an seine Jugend und seine erste Liebe erinnert, ist schön anzusehen. Als junges Liebespaar haben Alessandro Borghesani und Irene van Dijk Gelegenheit für einen schönen Pas de deux. „Auf der Suche“ heißt das zweite Stück, das Robert North zu einer Musik von André Parfenov choreografiert hat. (…) Die Stimmungen sind gegensätzlich wie die Farben der Kostüme (blau und rot bei den Paaren) und sehr eng mit der Musik verknüpft. (…) Mit gewohnter Virtuosität und tänzerischem Gespür spielt André Parfenov sein eigenes Werk. In eine ganz andere Welt entführt das Filmprojekt „Warum warten wir?“ von Amelia Seth. Sie zeigt zwei Tänzerinnen und zwei Tänzer an unterschiedlichen Orten (…) Zunächst auf einem Stuhl platziert beginnen sie immer mehr, sich diesem Stillstand zu entziehen. Aus dem ständigen Wechsel zwischen den Orten und den Tänzern entsteht eine zunehmende Dynamik (…) In „Quo Vadis“ treten die beiden Choreografen Francesco Rovea und Radoslaw Rusiecki selbst in Aktion. Untermalt von der Geräuschkulisse eines Gewitterschauers ertönt eine Arie von Antonio Vivaldi (…) Diese erinnert an barockes Theater, doch zugleich herrscht auch eine klassisch-antike Atmosphäre. Es geht um die großen Sinnfragen des Lebens, was auch in einem selbstverfassten Text der Tänzer, der von Michael Grosse aus dem Off vorgetragen wird, zum Ausdruck kommt. Ein Stück, das Eindruck hinterlässt. Der Abschluss könnte kontrastreicher nicht sein: „Metro 6“ von Alessandro Borghesani entführt wieder in die Gegenwart und zeigt einen von Tragik und Komik gekennzeichneten Mikrokosmos in der U-Bahn. (…) Als Musik dazu gibt es mitreißende Pop- und Rockmusik (…) Ein wunderbar abwechslungsreiches Stück mit viel Humor und der Höhepunkt des Abends. Entsprechend groß war der Jubel beim Publikum, das dieses lang ersehnte Live-Erlebnis sichtbar genossen hat.

[Christina Schulte, Rheinische Post, 01.06.2021]

Tänzerische Idylle auf der Krefelder Bühne

Mit einem musikalischen Intermezzo im Krefelder Stadttheater führte die Ballettcompagnie eindrücklich vor, wie sie die vergangenen Monate erlebt hat. Das Publikum war begeistert.

(…) Ballettdirektor Robert North und die Tänzer Teresa Levrini, Amelia Seth, Francesco Rovea & Radoslaw Rusiecki und Alessandro Borghesani haben das Publikum mal heiter, mal nachdenklich unterhalten. Den Anfang macht Teresa Levrini mit einer Choreografie zu Musik von Ennio Morricone (…) und lässt eine tänzerische Idylle entstehen. Heitere Farben, Sehnsucht nach dem Süden und dem Meer und die Erinnerung an die erste Liebe werden hier in Tanz verwandelt. „Auf der Suche“ ist eine Choreografie von Robert North, die er zu der Konzertsuite „Ein Tag. Aussichtsreich“ von André Parfenov entwickelt hat. Die Musik (…) spannt einen Bogen von Beklemmung über Leichtigkeit bis zu einer Annäherung an Jazz. (…) In einen anderen künstlerischen Bereich begibt sich Amelia Seth mit ihrem Beitrag „Warum warten wir?“ Sie hat vier Tänzer jeden für sich am Ufer des Flusses, im Walde, auf einem Feld oder auf einer Krefelder Allee gefilmt, in jeweils unterschiedlichen Posen oder Bewegungen. Dazu hat sie „My Body is a Cage“ von Peter Gabriel ausgewählt, eine Auseinandersetzung mit der Geschlechterfrage. (…) Francesco Rovea und Radoslaw Rusiecki tanzten ihre eigene Choreografie zu barocker Msuik von Antonio Vivaldi. Die eingespielte Arie, gesungen von Countertenor Jakub Josef Orlinski, stand in überzeigendem Kontrast zu der modernen Tanzsprache, die die beiden Männer gewählt haben. Wie bei allen Sequenzen überzeugte auch hier das Synchrone der Tänzer, was die gesamte Kompanie so gut beherrscht. Lustiger und amüsanter Abschluss des Abends war „Metro 6“ von Alessandro Borghesani. (…) Dass er die Choreografie den Corona-Bedingungen angepasst hat, merkt man glücklicherweise kaum (…) Ein gelungener Blick auf die Dinge des Lebens. (…) Für alle Choreografien gilt: Bühne, Kostüme und Licht von Udo Hesse – sehr gelungen. Die Begeisterung war sehr groß, viele haben den Tänzern und Choreografen im Stehen zugejubelt.

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