Wie wäre es, wenn unser Kühlschrank freundlich, aber unerbittlich sich weigerte, die Tür zu öffnen, weil das Smart-Klo einen zu hohen Kalorienumsatz meldet? Wie wäre es, wenn die Krankenversicherung das nächste Baby nur versichern würde, wenn im Labor die genetischen Anlagen der Eltern in den Bereichen Lebenserwartung und Depressionsanfälligkeit erheblich verbessert werden? Und wie wäre es, wenn wir erführen, dass unser Partner fremdgeht mit einem Roboter?
Dystopien sind selten komisch, ihre Tonart meist düster bis tragisch. In (R)Evolution (2020) stimmen Yael Ronen und Dimitrij Schaad ein anderes Lied an. Ihre von Yuval Noah Hararis Bestseller Homo Deus inspirierte schwarzhumorige Komödie über die Welt in zwanzig Jahren zeigt, wie sich fünf Zeitgenossen verheddern im Netz des digitalen Metaversums – begleitet stets und nie aus den Augen gelassen von Zeitgenosse Nummer sechs, „Alecto“, dem digitalen Assistenzwesen.
Theater der Zeit, 15.2.2023Große Spielfreude auf dem schmalen Grat zwischen Horror und Humor
„Der neue und direkt vom Ensemble gewählte Schauspieldirektor Christoph Roos hat die satirische Szenencollage nun am Theater Krefeld-Mönchengladbach inszeniert. (…) Die Schauspieler:innen sprechen das Publikum zu Beginn der Aufführung direkt an. Sie verweisen auf technisch aufgepeppte Sitze, die alle Reaktionen – jeden Lacher, jedes Zucken – erfassen und eine App, die einem später das passende Stück empfiehlt. Wenn eine Frau gerade von ihrem Mann verlassen wurde, wäre zum Beispiel die „Medea“ passend. Gekicher im Saal, Zufriedenheit auf der Bühne. Die Pointe hat den Test bestanden und bleibt drin. (…) Das fünfköpfige Ensemble tänzelt mit großer Spielfreude auf dem schmalen Grat zwischen Horror und Humor. Die Bühne zeigt ein futuristisches Gerüst, vor dem rote Klötzchen auf dem Boden liegen. Einer trägt einen engen weißen Anzug zu weißer Perücke, auch andere, buntere Kostüme erinnern an Science-Fiction-Filme der leicht abgedrehten Art.(…) “
RP Mönchengladbach, 6.2.2023Mitreißenden Blick in die Zukunft
„Das Stück bietet einen mitreißenden Blick in die Zukunft voller komischer und bittersüßer Momente, die Zuschauer immer wieder zum Nachdenken anregen. Schöne neue Welt – Aldous Huxley lässt grüßen. Das eineinhalbstündige Schauspiel feierte jetzt im Theater Mönchengladbach Premiere – die Zuschauer waren begeistert und lohnten es mit tosendem Applaus und einem lauten Pfeifkonzert. […] „Revolution“ spielt im Jahre 2043 und führt in kuriosen bis absurden Szenen die technisierte, durch künstliche Intelligenz manipulierte Welt in 20 Jahren vor. […]“
Aachener Zeitung, 6.2.2023Ein smarter Spaß
„Ein smarter Spaß am Theater Mönchengladbach […] (R)Evolution strotzt vor witzigen Wortspielen, skurrilen Gags und überzeichneten Figuren. […] Das Publikum unterhält sich vorzüglich bei diesem 90 Minuten kurzen Feuerwerk. So lustig kann der Untergang des Abendlandes sein. Außergewöhnlich begeisterter Beifall.“