Zum Glück ist´s nicht bei uns.
Was, wenn wir eine Gefahr für uns und die Gesellschaft nicht erkennen, obwohl sie uns tagtäglich begegnet? Wenn wir uns selbst mit naiver Vertrauensseligkeit und Toleranz einlullen und die „Brandstifter“ nicht sehen, nicht wahrhaben wollen? Und das gerade dann, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht und unser persönlicher Widerstand dringend gefragt wäre?
In Max Frischs irrwitziger Parabel ohne Lehre ist die Gefahr für Herrn und Frau Biedermann unübersehbar und das bittere Ende absehbar. Nur sie selbst wollen sie nicht wahrhaben. Deshalb kommt es, wie es kommen muss. „Weh uns! Weh uns! Weh uns!“ sind die letzten Worte im Stück.
Wer sind die „Brandstifter“, die sich die Biedermanns ins Haus holen? Wie und womit bedrohen sie deren Existenz, deren Zukunft? Und, wenn die Biedermanns stellvertretend für uns, die sogenannte Mitte der Gesellschaft, stehen, nehmen wir diese Bedrohungen wahr und ernst – und treten wir ihnen couragiert entgegen?