Cyrano’s Kampflust wird gefürchtet; als Poet hingegen wird er dank seiner Wortgewalt verehrt, denn sein subversiver Sprachwitz ist schärfer noch als seine Klinge. Nur in der Liebe ist Cyrano glücklos, hindert ihn die Angst vor Ablehnung doch daran, seine Liebe zu der schönen und smarten Roxane zu offenbaren. Zu allem Übel gesteht ihm Roxane, dass sie sich in den gutaussehenden aber einsilbigen Christian verliebt hat. Nicht ohne Eigennutz hilft Cyrano Christian und schreibt in dessen Namen Roxane die wunderbarsten Briefe und souffliert ihm herzerwärmende Liebesgeständnisse. Die Angebetete ist Feuer und Flamme, doch im selbstgeschaffenen Liebeslabyrinth aus Lügen und Wahrheit verirren sich die Liebenden Cyrano, Christian und Roxane tiefer und tiefer.
In seiner funkelnden Neufassung dieser kraftvollen Tragikomödie ersetzt der englische Autor Martin Crimp die traditionellen Alexandriner des Klassikers von Edmond Rostand durch heutige Hip-Hop-Reime, die mal großspurig und kraftstrotzend sind, mal leichtfüßig komisch und zart, und dabei immer geschmeidig und poetisch.