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Ballett

Liebe und Tod

Ballettabend von Robert North mit einer Uraufführung // Musik von Johannes Brahms, Franz Schubert und Maurice Ravel Leitung Besetzung

18. September 2024 – 17. Januar 2025

Der Choreograf Robert North widmet sich in diesem Abend den großen, ewigen Themen, die Künstler stets aufs Neue zur Gestaltung und Auseinandersetzung anregen: Liebe und Tod.

Inspiriert durch Klaviermusik von Johannes Brahms spürt Robert North in seiner neuen Choreografie Facetten der Liebe (Uraufführung) dem Wesen von Liebesbeziehungen in unterschiedlichen Konstellationen und Lebensphasen nach. Hoffnungsvolle junge Liebe, Leidenschaft und Konflikte, reife vertrauensvolle Liebe und warmherzige innige Freundschaft kommen im Tanz zum Ausdruck – ein Sinnbild für das emotionale Labyrinth des Lebens.

Am Flügel: André Parfenov

Auf dem berühmten Streichquartett Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert, welches mit dem zuvor komponierten Kunstlied nach einem Gedicht von Matthias Claudius korrespondiert, basiert die zutiefst bewegende gleichnamige Choreografie von Robert North aus dem Jahr 1978 – ein persönlicher Klassiker des Ballettdirektors.

Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker (Ardemus-Streichquartett / Vitus-Quartett)

Mit der Choreografie Boléro nach Maurice Ravels bekanntester Komposition, die gewissermaßen das Prinzip des Minimalismus vorwegnimmt, klingt der Abend aus – eine furiose Steigerung in Musik und Tanz, ein Fest des Lebens.

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Christian Oscar Gazsi Laki | Westdeutsche Zeitung Krefeld | 21. Mai 2024

Die Kraft von „Liebe und Tod“

Es geht doch nichts über die mitreißende und minimalistische Kombination aus intensiv-gestischem Balletttanz sowie live gespielter Kammermusik – dies auf einer nur durch fein abgestimmte Licht-Farbakzente ausgestatteten „leeren“ Bühne. Durch Mark und Bein ging bei dem Dreier-Abend „Liebe und Tod“ das künstlerische Zentrum des beachtlichen und vom Krefelder Publikum mit Jubelstürmen gefeierten Abends. (…)

Die Mitte bildete Norths Arbeit „Der Tod und das Mädchen“ aus 1980. Die beeindruckenden Solisten Alessandro Borghesani als „Der Tod“ und Irene van Dijk als das „Mädchen“ tanzten, umrankt und ihre Bewegungen mit und ausdeutend durch das Ensemble, zum famosen, Schuberts Tonfall sehr gut treffenden, Spiel des Ardemus-Streichquartetts bestehend aus Mitgliedern der Niederrheinischen Sinfoniker (Emir Imerov, Jovana Logiewa, Natascha Krumik und Silke Frantz). (…) Davor erlebte das Krefelder Publikum eine Uraufführung, bei der sich North von Klaviermusik von Brahms zu insgesamt vier „Facetten der Liebe“ hatte inspirieren lassen. Szenen, eingebettet in eine eher postmodern wirkende szenische Anlage, deren Kern sowohl das Motiv der Schnecke als auch das Labyrinth ist (Ausstattung: Udo Hesse), zeigen mit viel Freude am Klischee verschiedene „Stationen“ des Mensch-Seins, bei denen es um „Liebe“ geht. Sei es das junge frisch verliebte Paar zwischen Euphorie und ersten Wolken am Horizont (spritzig: Flávia Harada und Andrii Gavryshkiv), das Ehepaar zwischen Kinderglück und Alltagsstress samt Emanzipationsversuchen (mit Spielfreude: Teresa Levrini und Illya Gorobets). Oder das „alte Paar“, im sanften Sonnenuntergang des Lebensabends, sehr berührend verkörpert von Victoria Hay und dem glänzenden „alten Ehemann“, bei dem selbst die kleinste Geste (…) liebevolle Achtsamkeit in sich trug (Giuseppe Lazzara). Eine andere Art von „Liebe“ – die über, mit und durch Kunst – stellten eindrucksvoll sorgenvoll-eifriger „Kunst-Student“ Francesco Rovea und weiser „Lehrer“ Marco A. Carlucci dar. (…)

Die 1996 in Turin uraufgeführte Choreografie Norths zu Ravels „Boléro“ bildete das fulminante Finale dieses Abends. (…) Dieser „Boléro“ hatte nichts von Klischee an sich. Mit wenigen motivischen Keimzellen entstand ein Sturm der Assoziationen, mit Energie interpretiert vom Tanz-Ensemble. (…) Bravo für diese elektrisierenden Aufführungen. Und bitte mehr davon!

Petra Diederichs | Rheinische Post Krefeld | 21. Mai 2024

Der Dreifach-Wumms des Balletts

(…) In „Liebe und Tod“ spielt Robert North die großen Themen des Lebens durch – vom zarten Flirt bis zur Ekstase, vom erwachenden Gefühl bis zum Tod. Wer an diesem Abend nicht in wenigstens zwei, drei Momenten elektrisiert ist, muss Eis in den Adern haben. Der dreiteilige Abend hat eine Sogkraft, die Spannung wird auch durch zwei Pausen nicht gebrochen. Es geht nicht nur um Erotik, nicht nur um die Beziehung zwischen Mann und Frau.

Eine Uraufführung steht am Anfang. „Facetten der Liebe“ dekliniert Phasen und Formen intensiver Zuneigung durch (…) Herausragend sind Francesco Rovea als von Selbstzweifeln geplagter Student und Marco A. Carlucci als sein Lehrer, Mentor Lebensweg-Weiser. Die tiefe geistige Verbundenheit verkörpern sie in bildstarken Pas de deux‘. André Parfenov ist mit Klaviermusik von Brahms mal wieder ein virtuoser Partner, der das Bühnengeschehen nicht untermalt, sondern mitinterpretiert. Er wurde zurecht vom Publikum besonders gefeiert. Udo Hesse hat für die „Facetten“ eine bunte Bühne und Kostüme entworfen, in denen die Schnecke (Sinnbild des Lebenskreislaufs) als Leitmotiv wirkt. (…)

Als Auseinandersetzung mit dem Sterben bezeichnet Robert North den Mittelteil des Abends: „Der Tod und das Mädchen“. (…) Alessandro Borghesani und Irene van Dijk zelebrieren diesen ewigen Tanz von Leben und Tod: Die dunkle Bühne und die schwarzen und düsteren Kostüme des Ensembles legen tiefe Melancholie über die Szenen: Eros und Abschied verschmelzen in allen Bewegungen. Arme und Hände strecken sich immer wieder, als würden Ertrinkende verzweifelt um ihr Leben kämpfen. Bewegungen frieren wie in schaurigen Todesahnungen ein. Drama pur.

Und zum Finale kommt der dritte Wumms: „Boléro“. (…) Das ist eine Herausforderung für jeden Tänzer. Das Ensemble funktioniert präzise wie ein Uhrwerk. Aus einem pulsierenden Kokon faltet es sich auf in immer größere, ausladende Bilder. Es bebt wie ein beschleunigter Herzschlag, hält inne, treibt weiter. (…) In diesem Finale findet die Ensembleleistung ihren Höhepunkt, diese minutiöse Feinabstimmung, die es zu einem einzigen Tanzkörper macht. Das Premierenpublikum raste vor Begeisterung (…)

Ernst Müller | Extra Tipp Krefeld |26. Mai 2024

Zentrale Spannung der Existenz

„Liebe und Tod“ hat Choreograph Robert North seinen neuen Ballettabend am Krefelder Stadttheater überschrieben. In drei selbständigen Akten reflektiert er anmutig diese zentrale Spannung menschlicher Existenz.

Die letzte Szene vor der Pause geht so richtig ans Herz: Ein altes Ehepaar drückt in fließenden Tanzbewegungen solch eine Zärtlichkeit füreinander aus, dass die Zuschauer im Innern spüren, wie sich die Liebe über lange Jahre erhalten und intensiviert hat. (…) „Facetten der Liebe“ hat Choreograph Robert North denn auch diesen ersten Teil des Abends genannt. (…) Bühnenbildner Udo Hesse hat zu den rührenden Szenen konkrete wie auch abstrakte Kulissen mit gemaltem Labyrinth und aufgestellten Schneckengehäusen als Sinnbild für den Ablauf des Lebens geschaffen. Pianist André Parfenov begleitet im Orchestergraben die Tänze temperamentvoll mit Musik von Johannes Brahms. (…)

In „Der Tod und das Mädchen“ setzt er [Robert North] das alte Thema von Jugend und Lebensbedrohung um, das vom Dichter Matthias Claudius romantisch aufgeladen wurde. Anders als der ausstattungsreiche erste Teil des Abends dominiert jetzt formale Strenge die Bühne. (…) Das Ardemus-Streichquartett (…) untermalt das Geschehen mit der gleichnamigen Musik von Franz Schubert. (…)

Nach der suggestiven Musik von „Boléro“ von Maurice Ravel, die diesmal vom Band kommt, lässt North die Tänzer elektrisierenden Lebensgenuss ausdrücken, ein zuversichtlicher Gegenentwurf zum zuvor thematisierten Tod. Die Zusammensetzung einer Uraufführung und zweier Wiederaufnahmen zu einem gemeinsamen Ballettabend erweist sich durchaus als fruchtbar. Drei unterschiedliche Stile, unterschiedliche Ausstattungen und unterschiedliche Musikdarbietungen geben dem Ballettabend Abwechslung und Rhythmus. (…)

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