Musiktheater

Titanic – Das Musical

Story und Buch von Peter Stone // Musik und Liedtexte von Maury Yeston // Deutsch von Wolfgang Adenberg // Erstaufführung am Theater Krefeld und Mönchengladbach Leitung Besetzung

21. Dezember 2025 – 28. April 2026

ca. 2 Stunden 45 Minuten inkl. Pause Historische Ausstellung zur Titanic im 1. Obergeschoss / Audio-Einführung / Foto-Ecke In deutscher Sprache

Vorstellungen

Termin anklicken, um Tagesbesetzung anzuzeigen.

Die Titanic, das damals größte Schiff der Welt, trat am 10. April 1912 seine Jungfernfahrt von Southampton im Süden Englands nach New York an. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 stieß die Titanic im Nordatlantik mit einem Eisberg zusammen. Aufgrund der dabei entstandenen Schäden versank das Schiff innerhalb von zwei Stunden und vierzig Minuten. Von den über 2220 an Bord befindlichen Menschen kamen 1514 Personen ums Leben, weshalb der Untergang der „unsinkbaren“ Titanic zu den größten Unglücken der Seefahrt zählt. Im Jahr 1985 wurde das Wrack der Titanic entdeckt, was das Interesse an dem tragischen Stoff neu entfacht hat.

Die Faszination, die von der Geschichte rund um die Titanic ausgeht, ist bis heute ungebrochen. Noch im Jahr der Katastrophe entstanden erste Filme darüber, es folgten Romane, Sachbücher, Museen und Gedenkorte. Überragende Bedeutung erlangte aber vor allem James Camerons Film von 1997, der zu einer der erfolgreichsten Produktionen der Filmgeschichte überhaupt wurde. Die umjubelte Uraufführung von „Titanic – Das Musical” fand am 23. April 1997 am Lunt-Fontanne Theatre am Broadway in New York statt. Seit Dezember 2002 existiert die deutsche Fassung, die auch bei dieser Erstaufführung am Gemeinschaftstheater zur Aufführung kommt.

Interessanterweise entstanden das Musical und der Film parallel und unabhängig voneinander. Anders als der Film von James Cameron basiert das Musical hauptsächlich auf einer Verfilmung von 1958, die wiederum auf dem Buch „A Night to Remember“ („Die letzte Nacht der Titanic“) von Walter Lord aus dem Jahr 1955 beruht. Dieses Buch gilt für Experten als die „Titanic-Bibel“ und es erzählt, ebenso wie das Musical, ausschließlich von historischen Persönlichkeiten.

Audio-Einführung zur Inszenierung

Dramaturgin Ulrike Aistleitner erläutert für Sie die Inszenierung von Regisseur Ansgar Weigner und verrät Ihnen, welches Rahmenprogramm Sie darüber hinaus bei einem Vorstellungsbesuch des Musicals erwartet.

Video-Interview

Das schreibt die Presse:

Bernd Lausberg, O-Ton- Kulturmagazin, 20.09.25

Broadwayflair in Mönchengladbach!

[…] Eine gelungene Neuinszenierung von Ansgar Weigner, die jetzt am Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach zu sehen ist, steckt voller Höhepunkte und bietet einen unterhaltsamen und mitreißenden Abend.

[…] Für die Musicalmacher war es eine schwierige Aufgabe, die Titanic-Saga auf die Bühne zu bringen, gab es doch so viele Charaktere, so viele Fakten, so unendlich viel Material. Regisseur Weigner, der sich seit seinen Kindertagen mit dem Schiffsunglück beschäftigt, liefert aber keine Materialschlacht, sondern stellt die einzelnen Charaktere und deren Schicksale sowie das Schiff als Wunderwerk der Technik in den Fokus. Das zeigt sich schon während der Ouvertüre, bei der ein Schwarzweißbild der Titanic auf dem Vorhang einer Computeranimation weicht, die sowohl den fahrenden Luxusliner als auch eine Tauchfahrt zum Wrack als stummen Zeugen für technischen Größenwahn und menschliche Selbstüberschätzung visualisiert.

[…] Die Handlung, die sich nahe an historischen Gegebenheiten orientiert, legt den Fokus auf die individuellen Fehlentscheidungen der Männer in leitenden Positionen an Bord. Mit großer Besetzung entfaltet sich eine packende Inszenierung, die trotz des über hundert Jahre zurückliegenden Schiffsunglücks überraschend gegenwartsnah wirkt. Im Zentrum der dramatischen Entwicklungen steht die Kommandobrücke. Dort drängt der ehrgeizige Reeder Ismay, den Markus Heinrich spielt, den Kapitän von Tobias Wessler dazu, das Tempo des Schiffs zu erhöhen – mit dem Ziel, neue Rekorde zu brechen. Konstrukteur Andrews hingegen zeigt sich überzeugt von der Unsinkbarkeit seiner Konstruktion und übersieht dabei die reale Gefahr durch Eisberge.

Zu Beginn der Jungfernfahrt herrscht ausgelassene Stimmung: Die wohlhabenden Gäste genießen die Reise als gesellschaftliches Ereignis, während die Auswanderer der dritten Klasse voller Hoffnung auf ein neues Leben in Amerika blicken. Nur wenige von ihnen erhalten eine persönliche Geschichte, etwa die Irin Kate McGowan, dargestellt von Jeanne Jansen, die schwanger und unverheiratet ihrer engen katholischen Heimat zu entkommen sucht. In der zweiten Klasse sorgt Gabriela Kuhn als Alice Beane für unterhaltsame Momente, indem sie sich mit einer Mischung aus Bewunderung und Penetranz in die Kreise der Oberschicht drängt.

[…] Die Ausstattung von Darko Petrovic eröffnet eindrucksvolle Einblicke in die verschiedenen Bereiche des Schiffes: Von der sachlichen Kommandobrücke mit ihren akkurat uniformierten Offizieren über die prunkvollen Speisesäle der ersten Klasse bis zum glühend heißen Maschinenraum, in dem die Heizer unter enormem Druck arbeiten. Auch der schlicht gehaltene Gesellschaftsraum der dritten Klasse mit einfachen Holzbänken ist Teil des detailreichen Bühnenkosmos. Petrovic stützt sich vor allem auf die Projektionen, die durch verschiedene Versatzstücke ergänzt werden und so die Brücke, den Speisesaal und Rauchsalon, die einzelnen Decks, Kesselräume und den Funkraum entstehen lassen und einen schnellen Wechsel der 22 Szenen fließend zulässt, ohne das illusionäre Bühnengeschehen einzuschränken.

[…] Der wohl bewegendste Moment ist der Abspann mit den Namen der ums Leben gekommenen, der mit den großen Lettern der namentlich im Musical benannten beginnt, um danach den Fokus zu weiten, um mehr und immer mehr Passagiere mit Namen zu benennen, die unter den 1500 Todesopfern sind.

In erster Linie lebt das Musical von der Gesamtleistung der mehr als 80 Mitwirkenden in über 120 Rollen und dabei vor allem von der umwerfenden Leistung des von Michael Preiser einstudierten Chores und Extrachores des Gemeinschaftstheaters, der vermittels ständiger Kostümwechsel die Dreiklassengesellschaft an Bord detailverliebt bebildert.

Von den zahlreichen Solisten stechen mit großem Abstand zwei hervor: Arthur Meunier als Heizer Frederick Barrett und Oliver Arno als Ingenieur Thomas Andrews. Gesanglich sind die Auftritte der beiden eine Sternstunde des Abends und jedem für sich gebührt höchste Anerkennung für den stimmlichen Einsatz. Meunier mit lyrischem Tenor, dessen Schmelz die Zuhörer innehalten lässt und Musicalstar Arno für die glaubwürdige Rollenpräsenz und die baritenorale Klangfülle. Anerkennung für ein Höchstmaß an Textverständlichkeit und darstellerischer Umsetzung auch an Lukas Witzel als Funker, Markus Heinrichs als Schiffseigner J.Bruce Ismay, Gabriela Kuhn und Rafaelo Bruck als Alice und Edgar Beane, Susanna Seefing als Caroline Neville, Debra Hays und Thomas Peter als Ida und Isidor Straus, Reconiah Retulla als Bandleader Hartley sowie an die vier äußerst präsenten Passagiere der dritten Klasse: Jeanne Jansen, Pia Melenk, Bettina Schaeffer und Pascal Schürken. Als Erste-Klasse-Steward Henry Etches zeigt Michael Ophelders große Präsenz und Statur. Ramon Mundin als Ausguck Frederick Fleet rundet das großartige Ensemble stimmungsvoll ab.

Unter der musikalischen Gesamtleitung von Sebastian Engel schwelgen die Niederrheinischen Sinfoniker im opulenten Klangteppich der Musicalpartitur. Mit großem Einsatz und Verve vermag er alle musikalischen Stränge der verschachtelten Handlungsverläufe stimmig und stimmungsvoll zusammenzuführen.

[…] Von der Gelegenheit zu interaktiver Teilhabe des Publikums wird an diesem Abend rege Gebrauch gemacht. Angefangen von der Titanic-Fotoecke im Foyer, über das Einlasspersonal in Titanic-Uniform Bordkarten aushändigend und vor allem das Meer gezückter weißer Taschentücher im Zuschauerraum, das bei Ablegen im Hafen von Southampton für ein berauschendes Farewell sorgt.

Die Uraufführung des Broadway-Musicals wurde fünffach mit dem Tony Award ausgezeichnet. Mit der deutschen Fassung kommt nun ein Stück Broadway ans Gemeinschaftstheater, das am Premierenabend frenetisch gefeiert wird. Nach zweieinhalb intensiven Stunden reagiert das sichtliche berührte Premierenpublikum im ausverkauften Rheydter Theater stehend mit langanhaltendem Applaus. Ein emotionales Finale für eine bewegende Inszenierung.

Ronja Wirts, Rheinische Post, 21.09.25

Das Musical entwickelt schnell einen eindringlichen Sog!

[…] Anders als der bekannte Filmklassiker folgt das Musical zahlreichen Einzelschicksalen.

Liebesgeschichten gibt es zwar viele – aber keine, die die Handlung über weite Strecken trägt. Jeder der Passagiere und Crewmitglieder, die das Schiff besteigen – vom reichen Geschäftsmann bis zum armen Schlucker an den heißen Kohlekesseln – träumt auf seine Weise von einem besseren Leben.

[…] Das Musical folgt im weiteren Verlauf den Schicksalen eben jener Charaktere. Oben, in der ersten Klasse, langweilen sich die Passagiere bei gutem Wein und eintönigen Anekdoten. Unten, in der dritten Klasse, wird zwischen Ratten und hinter Gittern zu fröhlicher Geigenmusik gefeiert. Eine humoristische Note kriegt die Handlung außerdem durch Funker Bride (Lukas Witzel). Während Heizer Barrett von der Liebe zu einer jungen Frau sinkt, empfindet Bride bloß Zuneigung zu seinem Telegrafen. Wie er es formuliert: Warum sollte man seine Zeit mit einer einzigen Person verschwenden, wenn doch die ganze Welt zu einem spricht?

[…] „Titanic – das Musical“ am Theater Krefeld Mönchengladbach startet etwas technisch, entwickelt aber schnell einen eindringlichen Sog, der von Szene zu Szene stärker wird und einen mitreißt. Fast muss man – angesichts der zahlreichen Namen, die am Ende über die Bühne flackern, und die jeder einen Toten benennen – aufpassen, sich nicht selbst in die Tiefen ziehen zu lassen.

Stefan Schmöe, Online Musik Magazin, 22.09.25

Überzeugende Ensembleleistung eindrucksvoll umgesetzt!

[…] Auf der Bühne wird nicht der Lust an der Katastrophe gehuldigt, sondern es werden im Schnelldurchgang große existenzielle Fragen des Menschseins verhandelt.

1997 wurde Titanic am Broadway uraufgeführt. Das Libretto von Peter Stone schildert die Ereignisse vom Ablegen bis zum Untergang anhand verschiedener Personen und Paare, verzichtet aber auf eine zentrale Hauptfigur – und auf eine große musicaltypische Liebesgeschichte. Der amerikanische Komponist Maury Yeston (* 1945) hat eine symphonische, in der Romantik verhaftete Musik mit großen Chorszenen dazu komponiert (und auch die Texte der Songs verfasst). Manche orchestrale Stimmungsmalerei erscheint beinahe impressionistisch. Für Zeitkolorit sorgt der Ragtime, für die feine Gesellschaft steht auch der Walzer. Immer wieder werden das Schiff, Symbol einer Epoche des unaufhaltsamen Fortschritts, und seine zu neuen Ufern und Zeiten aufbrechenden Reisenden mit hymnischen Klängen gefeiert. Vieles ist opernhaft groß komponiert, manchmal klingt es deutlich nach Filmmusik. Insgesamt gelingt es aber gut, ohne allzu große Sentimentalität die Emotionen zu transportieren und gleichzeitig genug Distanz zu wahren, um das Geschehen zu reflektieren.

[…] Auch (oder gerade) weil man weiß, wie sich die Geschichte entwickelt, nimmt sie mehr und mehr an Spannung auf. Das Bühnenbild (Ausstattung: Darko Petrovic) kommt mit relativ sparsamen Mitteln aus; ein paar Geländer dienen als Reling und Schiffsbrücke, ein paar Videoprojektionen und schmale verschiebbare Wände deuten das Innere an und ermöglichen rasante Szenenwechsel. Der Zusammenprall mit dem Eisberg wird nicht gezeigt, an genau dieser Stelle wird die Aufführung durch die Pause unterbrochen.

[…] Titanic ist ein großes Ensemblestück, das vom Theater Krefeld Mönchengladbach unter Mitwirkung von ehemaligen Ensemblemitgliedern wie Debra Hays und Thomas Peter (berührend deren Duett als Ida und Isidor Straus im Angesicht des Todes), dem Opernstudio und Gästen sowie Chor und Extrachor eindrucksvoll gemeistert wird. Die Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung von Sebastian Engel spielen mit süffigem, aber nicht zu dickem Sound. Der Klang könnte vielleicht eine Spur schärfer, manche Stimme etwas weniger opernhaft klingen, aber insgesamt hat die Aufführung gutes musikalisches Format. Das Publikum der hier besprochenen zweiten Aufführung dankte mit stehenden Ovationen.

Thorsten Wulff, Musical Today, 26.09.2025

Die Produktion in Mönchengladbach rührt immer wieder zu Tränen – Bravo!

„Titanic“ trifft den richtigen Gesamt-Ton.

[…] Die Musik der Show kommt mal leicht, mal mit komplexeren Strukturen daher und sorgt immer wieder für Gänsehautmomente, wenn Orchester und Ensemble ganz in sie eintauchen. Doch dafür braucht es ein sehr gutes, vollbesetztes Orchester und eine Bühne voller gut singender Menschen. Kommt das zusammen, gibt es mindestens vier Stellen, an denen zumindest der Autor dieses Textes weinen muss, vor Rührung, vor „Großartigkeit“ und vor Mitgefühl. Und das, obwohl die Vielzahl der Figuren kaum erlaubt, sich mit ihnen zu identifizieren, was sicherlich das größte Manko des Buches ist. Die Produktion in Mönchengladbach rührt trotzdem immer wieder zu Tränen – Bravo!

Das Haus und Regisseur Ansgar Weigner haben sich viel Mühe gegeben. Schon beim Betreten des Theaters wird man von Beschäftigten in Matrosen-Kostümen begrüßt. In der Pause geht das „Personal der Ersten Klasse“ durchs Foyer und verteilt Eis für Wein und Sekt; schließlich ist gerade eben ein riesiger Block Eis aufs Schiff gefallen. Zudem gibt es eine Ausstellung, die bereits vor Beginn die Geschichte der Titanic erzählt. Kommt man in den Theatersaal, wird man von einer riesigen, auf den Vorhang projizierten Titanic begrüßt. Die Ouvertüre zeigt dann zum einen die Fahrt des Schiffes auf hoher See, zum anderen das unter Wasser gefilmte Wrack. Die Show hat noch nicht ganz angefangen, und als Zuschauer ist man schon ganz in diese Welt eingesogen.

Zum großen Glück stimmen das Licht und vor allem der „Gesamt-Ton“, was bei so vielen Akteuren und Musikern eine Herausforderung ist. Zwar kommen am Premierenabend nicht immer alle Licht- und Tonwechsel rechtzeitig, doch das dürfte sich sehr bald eingespielt haben. Besonders auffällig ist das hohe Tempo sowohl der Musiknummern, wunderbar dargeboten von den Niederrheinischen Sinfonikern unter Leitung von Sebastian Engel, als auch der Inszenierung. Auf den zwei Spielebenen gelingen die Szenenwechsel schnell und ohne Unterbrechungen.

Auch wenn dieses Stück eine wahre Ensemble-Leistung ist – fast vierzig Rollen plus Chor und Extrachor –, so sind einige Personen besonders zu erwähnen. Es gibt die schöne Szene, in der Heizer Barrett (Arthur Meunier) den Funker Bride (Lukas Witzel) bittet, einen Funkspruch an seine Liebste zu senden, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Er sei ja nach 14 Tagen wieder zurück. Nun denn … Tränen garantiert. Der klassische Tenor Meunier harmoniert wunderbar mit Witzels Stimme und auch ihre kurze Sprechszene gelingt herzerwärmend. Generell gilt es zu sagen, dass die Mischung zwischen den klassisch ausgebildeten Ensemblemitgliedern und den Gästen aus dem Musicalbereich sehr gut gelingt. Natürlich eignet sich die in Teilen klassisch klingende Musik von „Titanic“ besonders dafür.

Oliver Arno, ein gern gesehener Gast am Theater Krefeld und Mönchengladbach, übernimmt die Rolle des Ingenieurs Thomas Andrews, der die ganze Zeit präsent ist und das drohende Urteil sofort nach dem Zusammenstoß benennen kann – auch, wenn ihm da noch keiner glaubt. Sein finaler Song, wenn im Hintergrund die Passagiere nach und nach von der schief stehenden Titanic ins eiskalte Wasser rutschen, ist schlicht ergreifend.

Christoph Doerner, kulturfeder, 30.09.2025

Eine kluge, vielschichtige Studie menschlicher Schicksale, getragen von eindrucksvoller Musik und einem engagierten Ensemble

Der Titanic-Mythos lebt von der Mischung aus technischer Faszination und menschlicher Tragödie. Regisseur Ansgar Weigner bringt in seiner Inszenierung des Musicals „Titanic“ am Theater Mönchengladbach, einer Übernahme aus Osnabrück, genau diese Spannung auf die Bühne – und verzichtet dabei klugerweise auf billiges Spektakel.

[…] Darko Petrovic liefert dazu ein Bühnenbild, das mit wenigen, verschiebbaren Versatzstücken Kabinen, Decks und Maschinenräume evoziert, während die Projektionen die Dimensionen der Titanic andeuten. Seine Kostüme sind detailgetreu an historischen Vorbildern orientiert, so dass die Klassenschranken der Gesellschaft in jedem Auftritt sofort sichtbar werden.

[…] Musikalisch hält Sebastian Engel die Zügel fest in der Hand. Er entfaltet die Partitur mit sicherem Gespür für die Balance zwischen den großen, chorischen Tableaus und den lyrischen, oft fragilen Solopassagen. Das Orchester klingt druckvoll, ohne zu übertönen, und Engel schenkt dem musikalischen Fluss eine Eleganz, die das Publikum unweigerlich in den Bann zieht.

Im Ensemble ragen mehrere Leistungen heraus. Tobias Wessler gibt dem Kapitän E. J. Smith ein würdiges, stoisches Profil, das in den entscheidenden Momenten eine berührende Unsicherheit durchschimmern lässt. Lukas Witzel als Funker Harold Bride bringt frische Energie auf die Bühne, während Oliver Arno den Konstrukteur Thomas Andrews mit feinem Spiel und starker Stimme als tragischen Visionär zeigt. Markus Heinrich zeichnet den Schiffseigner J. Bruce Ismay mit schauspielerischer Präzision zwischen Machtbewusstsein und Nervosität.

Für humorvolle Farbtupfer sorgt Gabriela Kuhn als Alice Beane, die ihre soziale Ambition in köstlich überspitzten Momenten entfaltet. Besonders rührend sind Debra Hays und Thomas Peter als Ehepaar Straus, deren Entscheidung, gemeinsam unterzugehen, zu einem der stillen Höhepunkte des Abends gerät. Jeanne Jansen überzeugt als irische Auswanderin Kate McGowan mit kraftvoller Stimme und spürbarer Hingabe.

Der Chor unter der Leitung von Michael Preiser erweist sich als eigentliche Hauptfigur. Mit gewaltiger Klangfülle trägt er die kollektive Hoffnung der Auswandernden in „Gute Fahrt“ und lässt in „Wir sehen uns wieder“ die Tragödie eindringlich nachhallen. Diese Momente erinnern daran, dass die Titanic nicht nur eine Geschichte Einzelner, sondern ein Symbol für den Traum und das Scheitern einer ganzen Epoche ist.

So gelingt es Ansgar Weigner, die Titanic in Mönchengladbach aufleben zu lassen – nicht als gigantisches Spektakel, sondern als kluge, vielschichtige Studie menschlicher Schicksale, getragen von eindrucksvoller Musik und einem engagierten Ensemble.

Markus Lamers, Der Opernfreund, 13.10.25

Eine kluge Darstellung der einzelnen Schicksale

Mit Titanic – Das Musical schuf Maury Yeston eine wunderbar harmonische Partitur, die wie kaum eine andere tief berühren kann.

Dieses Werk ist nun erstmals am Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach zu sehen, wo in Rheydt am 19. September die Premiere stattfand. Die Tatsache, dass bereits wenige Wochen später fast alle Vorstellungen bis März 2026 sehr gut gebucht sind und teilweise nur noch Restkarten an den Rändern erhältlich sind, beweist, dass die Theaterleitung einmal mehr den Nerv des Publikums getroffen hat. Auch bei der besuchten Vorstellung am 12. Oktober hielt es am Ende keinen mehr auf den Plätzen und der Applaus wollte kein Ende nehmen.

[…] Eine Besonderheit des Stücks ist die große Anzahl der Rollen: Der Besetzungszettel für die Aufführung in Mönchengladbach zählt allein 41 verschiedene Personen auf. So ist es auch der Blick auf die Personen an Bord, die allesamt reale Passagiere der Jungfernfahrt der RMS Titanic waren, der die Geschichte zu einem bewegenden Gesamtkunstwerk werden lässt.

[…] Regisseur Ansgar Weigner überzeugt hierbei mit einer sehr guten Personenregie und versteht es, die verschiedenen Charaktere mit all ihren Hoffnungen, Träumen und Ängsten glaubhaft auf die Bühne zu bringen. Darko Petrovic hat hierzu ein Bühnenbild entworfen, das mit wenigen Requisiten auskommt. Die Brücke wird bei Bedarf vom Schnürboden herabgelassen. Mobile Wände und ein paar Absperrungen sorgen für die notwendigen räumlichen Anpassungen. Ergänzt wird das Bühnenbild durch diverse Videoprojektionen. Insbesondere zu Beginn ist es sehr eindrucksvoll, wie bewegte Aufnahmen vom Schiffswrack der Titanic die Ouvertüre bebildern.

[…] Titanic – Das Musical [ist] auch in dieser Inszenierung eine absolute Besuchsempfehlung.

Dies liegt auch am spielfreudigen Ensemble. Vor allem Oliver Arno sticht in der Rolle des Schiffsingenieurs Thomas Andrews gesanglich noch einmal besonders hervor. Aber auch Michael Ernst als Funker Harold Bride und Arthur Meunier als Heizer Frederick Barrett wissen in dieser Hinsicht zu überzeugen. Spielfreudig wie gewohnt zeigt sich Markus Heinrich einmal mehr von seiner besten Seite, indem er den arroganten und selbstsüchtigen Schiffseigentümer J. Bruce Ismay ganz wunderbar verkörpert.

[…] Für die heiteren Momente des Stücks sorgt Gabriela Kuhn als Alice Beane aus der zweiten Klasse, die immer wieder die Nähe zu den Mächtigen und Reichen der ersten Klasse sucht. Fast schon leid tut einem hier Rafael Bruck als ihr Ehemann Edgar Beane, zudem diese Rolle auch musikalisch wenig Potenzial bietet. Sehr schön ist es auch, diverse Darsteller noch einmal am Niederrhein zu sehen, die hier schon früher für viele schöne Theaterabende gesorgt haben. Hierzu zählen insbesondere Michael Ophelders als Chefsteward Henry Etches sowie Thomas Peter und Debra Hays als das liebevolle ältere Ehepaar Isidor und Ida Strauss. Die Niederrheinischen Sinfoniker entfalten unter der musikalischen Leitung von Sebastian Engel die ganze Bandbreite der Partitur – vom großen Chorwerk bis zum leisen, emotionalen Solo – und lassen den Sängern dabei genug Raum. Titanic – Das Musical ist wie gemacht für ein großes Orchester und dies ist auch hier wieder in jeder Sekunde des Abends zu spüren.

Der positive Gesamteindruck wird durch eine sehenswerte Ausstellung auf 27 Bildtafeln abgerundet, die die historischen Ereignisse eindrucksvoll zusammenfassen. Daher sollte man pünktlich im Theater sein, denn man kann gut und gerne 15 bis 20 Minuten in dieser kleinen Ausstellung verbringen. Für ein immersives Erlebnis sorgen die kostümierten Mitarbeiter im Vorderhaus, die den Zuschauern unter anderem Bordkarten aushändigen. Mithilfe dieser kann man das persönliche Schicksal der zugeteilten Person per QR-Code auf dem Handy genauer betrachten. Ob man am Ende des Rundgangs in der vorhandenen Fotoecke ein Erinnerungsfoto mit Rettungsweste machen muss, bleibt dagegen Geschmackssache. Meist wurde die Fotoecke vor der besuchten Vorstellung aber ohnehin ohne dieses Accessoires genutzt. Eine nette Idee sind zudem die Taschentücher, die vor der Vorstellung im Foyer verteilt werden. Beim Ablegen des Schiffes sorgen sie nach der wunderbaren, rund 15-minütigen Eröffnungsnummer für ein eindrucksvolles Bild, wenn der gesamte Zuschauerraum zum Abschied damit winkt.

Insgesamt erleben die Zuschauer in Mönchengladbach einen gelungenen Musicalabend, der statt auf technisches Spektakel auf eine kluge Darstellung der einzelnen Schicksale setzt. Auch musikalisch bleiben kaum Wünsche offen, sodass man bereits beim Verlassen des Theatersaals gerne einen Wiederbesuch plant.

AmoneA Musical World, 23.10.25

Eine Produktion, die berührt, ohne zu überhöhen und die man gern ein zweites Mal sehen möchte.

[…] Das Theater Mönchengladbach zeigt derzeit in Koproduktion mit dem Theater Osnabrück die bereits 2023 dort erfolgreich aufgeführte Inszenierung von Regisseur Ansgar Weigner. Diese Bühnenfassung orientiert sich nicht am bekannten Film von James Cameron, sondern bleibt streng den historischen Fakten verpflichtet – ohne romantische Nebengeschichte, dafür mit umso mehr Realismus und emotionaler Tiefe.

[…] Schiffskonstrukteur Thomas Andrews (Oliver Arno – sowohl schauspielerisch als auch gesanglich überzeugend) geht als Passagier an Bord seines eigenen Meisterwerks und reflektiert die technische Errungenschaft, die in der Titanic gipfelt. Doch schon bald wächst seine Sorge über das Drängen des Reedereibesitzers J. Bruce Ismay (mit Nachdruck gespielt von Markus Heinrich), der auf eine Höchstgeschwindigkeit für eine Rekordüberfahrt nach New York besteht. Kapitän Smith (Tobias Wessler) gibt schließlich dem Druck nach und befiehlt seiner Crew, die Fahrt zu beschleunigen – trotz mehrfacher Warnungen des Funkers Harold Bride (emotional und gesanglich herausragend: Lukas Witzel) vor drohenden Eisfeldern.

[…] Für die bedrückende, stille Atmosphäre im Zuschauerraum sorgt nicht nur das Wissen um das historische Geschehen, sondern auch die beeindruckende Dimension der Produktion: Rund 120 Mitwirkende, darunter etwa 80 Personen (Darstellerinnen und Darsteller sowie zwei große Chöre) auf der Bühne -, begleitet von den rund 40 Musikerinnen und Musikern der Niederrheinischen Symphoniker, die aus dem Orchestergraben mit gewaltiger Klangkraft und emotionaler Präzision agieren.

Das Bühnenbild von Darko Petrovic bleibt bewusst reduziert, lenkt die Aufmerksamkeit aber gezielt auf die Fakten und Figuren des Dramas. Eine mittig hängende Brücke bildet das Zentrum des Schiffes, während ein nachgebildeter Kessel den Maschinenraum symbolisiert. Verschiebbare Türen schaffen im Handumdrehen verschiedene Spielorte – vom Speisesaal über die Kajüten bis hin zur Tanzfläche. Die Kostüme spiegeln die gesellschaftlichen Klassen jener Zeit detailgetreu wider, ohne vom Geschehen abzulenken. Licht- und Videoprojektionen (Susann Förster / Tobias Wagner) unterstützen die emotionale Spannweite der Inszenierung – von festlicher Heiterkeit über hektische Panik bis hin zu beklemmender Stille.

Regisseur Ansgar Weigner und Dramaturgin Ulrike Aistleitner gelingt mit dieser Inszenierung der schwierige Spagat zwischen historischer Genauigkeit und emotionaler Tiefe. Heitere und tragische Momente wechseln sich gekonnt ab, ohne den Blick für das Wesentliche zu verlieren: das Schicksal der Menschen an Bord.

Bereits im Foyer stimmt das Theater das Publikum atmosphärisch auf die Aufführung ein. Ein Rundgang mit 27 informativen Bildtafeln beleuchtet die Geschichte der Titanic, ihre technischen Besonderheiten und die persönlichen Schicksale ihrer Passagiere. Von den über 2.200 Menschen an Bord überlebten nur etwa 700. Eine Zahl, die während des Abends immer wieder in den Köpfen präsent bleibt.

Mit dieser Inszenierung gelingt dem Theater Mönchengladbach eine faktenbasierte, feinfühlige und eindringliche Aufarbeitung des historischen Ereignisses. Eine Produktion, die berührt, ohne zu überhöhen und die man gern ein zweites Mal sehen möchte, um alle Details dieser vielschichtigen Umsetzung zu entdecken. […]

Andrea, buehnenlichter.de, 29.10.25

Für Titanic-Fans ein Muss!!!

[…] In Mönchengladbach ist im wesentlichen die Inszenierung des Theaters Osnabrück aus der Spielzeit 2023/24 zu sehen, die man übernommen und mit neuer Besetzung passend für das Theater Mönchengladbach einstudiert hat.

Schon beim Betreten des Theaters fällt auf, dass man sich hier sehr intensiv mit dem Thema „Titanic“ beschäftigt hat, denn als Extra zusätzlich zu der Vorstellung erwartet die BesucherInnen beginnend an der Treppe im Erdgeschoss und über die 1. Etage verteilt eine Ausstellung, die sich in Form von Texten und Fotos an den Wänden mit der Titanic und ihrem Untergang auseinandersetzt und spannende Hintergrundinformationen für den Musicalbesuch bietet. Sogar ein kleines Modell der Titanic gibt es zu sehen. Es empfiehlt sich, vor der Vorstellung genug Zeit einzuplanen, um sich dort ein wenig umzuschauen! Aber auch wenn man das nicht möchte, es ist schon ein Erlebnis, das Foyer des Theaters zu betreten und dabei förmlich zugleich in den großen Saal der Titanic zu laufen, von dem man ein großes Foto gleich in der Mitte der Treppe an der Wand platziert hat, ein beliebter Platz für Erinnerungsfotos. Wer mehr auf die Filmversion steht, kann unten im Foyer an einem dafür eigens eingerichteten Fotopoint mit Reling und modernen Schwimmwesten, die es so 1912 allerdings noch nicht gab, die berühmte Szene von Jack und Rose nachstellen… Kleine Inspirationen aus der immersiven Titanic-Ausstellungen in Köln lassen grüßen… Doch nicht nur bei der Ausstellung und beim Fotopoint hat man sich in Köln Anregungen geholt, ähnlich wie bei der Ausstellung in Köln bekommt man beim Einlass in den Saal einen Boarding Pass in die Hand gedrückt, auf dem sich der Name eines Passagiers oder Besatzungsmitglieds findet, so dass man während der Vorstellung diese Figur besonders beobachten und, falls man das Stück noch nicht kennt, gespannt mitverfolgen kann, ob die Person den Untergang überlebt oder nicht. Eine hübsche Idee, zumal sich zusätzlich dazu biografische Informationen über die jeweilige Person auf der Rückseite der Karte finden, wodurch man mehr über sie erfährt. Als weiteres kleines „Goodie“ bekommt man außerdem ein Papiertaschentuch dazu – um damit den Passagieren und der Crew beim Ablegen der Titanic in Southampton tatkräftig zuzuwinken. Ein witziger Einfall, der (wenn auch ursprünglich mal von Titanic-Fans in Hamburg für die Dernière in der Neuen Flora erfunden) für Interaktion mit dem Publikum sorgt und der besagten Szene zugleich eine ganz besondere Stimmung verleiht.

[…] Zudem gibt es ein paar kleine inhaltliche Änderungen: Anders als in den meisten anderen Inszenierungen im deutschsprachigen Raum wurde das Duett „Drei Tage“ von Kate McGowan und Jim Farrell, das damals extra zusätzlich für die Hamburger Inszenierung geschrieben wurde, wieder gestrichen und Jim überlebt den Untergang hier genauso wenig wie sein reales Vorbild. Dafür hat man nach der Untergangsszene eine instrumentale Version des Chorals „Nearer my God to Thee“ eingefügt, die bei geschlossenem Vorhang gespielt wird. Das ist zwar eine schöne Idee, um der Tragödie noch mehr Nachdruck zu verleihen und um einen Moment des Gedenkens zu schaffen, zog sich aber zumindest am Premierenabend etwas in die Länge und sorgte leider eher für Irritationen und Unruhe im Publikum („Ist schon Schluss oder kommt da noch was?“). Vor allem aber hat man den Schluss geändert: Man hat die Schlussszene der Originalinszenierung, in der die Überlebenden mit Decken um die Schultern alle auf die Bühne kommen und ihren Text sprechen, durch ein Verhör von Bruce Ismay, dem 2. Offizier Lightoller und Funker Harold Bride ersetzt, das in ähnlicher Form in der Realität tatsächlich wenige Tage nach der Katastrophe in New York stattfand. Eine spannende Alternative zum Original, die noch einmal deutlich macht, mit wie viel Sachkenntnis man sich für diese Inszenierung mit dem Unglück auseinandergesetzt hat. Welches Ende man nun persönlich lieber mag, ist jedem selbst überlassen, beide Versionen überzeugen und berühren auf ihre eigene Art.

Auch die Kostüme sind überwiegend in düsteren Farben getaucht, neben den marineblauen Uniformen der Besatzung und dem ein oder anderen Rot – oder Lilaton (vor allem in den Kostümen der 1. Klasse) dominieren weiße, beige, graue und schwarze Töne, was einerseits wie auch das Bühnenbild (Ausstattung und Video: Darko Petrovic, dazu Kostüm „Ida Strauß“ von Modedesigner Björn Becker) durchaus zur schrecklichen Tragödie des Untergangs passt, andererseits aber ein bisschen eintönig wirkt. Die Choreographien von Sabrina Stein entfalten vor allem beim „Ragtime“ ihre Kraft und sorgen für Schwung und gute Stimmung kurz vor der Katastrophe. Überhaupt erklingen die wunderschönen Melodien von Maury Yeston unter der musikalischen Leitung von Sebastian Engel und mit der Unterstützung des Chors des Theaters Krefeld und Mönchengladbach packend und erzeugen auch in Mönchengladbach Gänsehaut.

[…] „Titanic“ ist ein Ensemblestück, es gibt nicht die eine Hauptrolle, die alle anderen überstrahlt und doch verdienen es drei Darsteller, an dieser Stelle ganz besonders hervorgehoben zu werden: Da ist zunächst Michael Ophelders als dienstbeflissener Steward „Henry Etches“, der bis zuletzt treu für das Wohl der 1. Klasse sorgt. Ophelders erinnert in seinem schwarzen Frack mit hellgrauer Weste, weißem Hemd und weißen Handschuhen optisch irgendwie an Butler James aus „Dinner for one“ und überzeugt dabei mit einer würdevollen Ausstrahlung, die perfekt zu dieser Figur passt.

Lukas Witzel als Funker „Harold Bride“ ist es, der in dieser Inszenierung für ganz besondere Gänsehautmomente sorgt. Man nimmt ihm (wie auch bereits in Erfurt) den schüchternen jungen Mann, der völlig in seiner Begeisterung und Liebe für die Telegraphie aufgeht, sofort und in jeder Sekunde ab, er trifft mit seinem gefühlvoll interpretierten Gesangspart beim „Heiratsantrag“ -Duett mitten ins Herz und beweist darüber hinaus ein sehr gutes Gespür für Situationskomik, wenn er dem Kapitän beim Dinner eine Eiswarnung überbringt oder dieser ihn im Funkraum bei der Arbeit überrascht. Vor allem aber gelingt es ihm einfühlsam, am Schluss beim Verhör durch seine ergreifende Schilderung der Ereignisse und seinen Zusammenbruch auf sehr berührende Weise zu verdeutlichen, was für eine traumatische Erfahrung und emotionale Belastung das Miterleben des Unglücks für die Überlebenden gewesen sein muss.

Last but not least liefert Oliver Arno als Ingenieur „Thomas Andrews“ eine sowohl gesanglich als auch schauspielerisch packende Leistung ab, seine Verzweiflung, wenn er erkennen muss, dass die Titanic sinken wird und bei seiner Vision des Untergangs ist förmlich greifbar, zudem macht er durch sein intensives Spiel zusammen mit den Kollegen Tobias Wessler und Markus Heinrich die in dieser Inszenierung durchaus handgreifliche Auseinandersetzung mit dem Kapitän und Bruce Ismay bezüglich der Schuldfrage zu einem Höhepunkt des Abends. Völlig zu Recht belohnte das Publikum alle Beteiligten am Schluss mit Standing Ovations.

Fazit: Trotz kleiner Schönheitsfehler ist auch die Titanic-Inszenierung in Mönchengladbach absolut sehenswert – und für Titanic-Fans ein Muss!!!

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