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Ballett

Tschaikowskys Träume

Ballett von Robert North // Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky Leitung Besetzung

6. Dezember 2024 – 15. März 2025

Dauer 1 Stunde 40 Minuten inklusive einer Pause

Termin anklicken, um Tagesbesetzung anzuzeigen.

Dieses Ballett kreierte Robert North 2008, in seiner ersten Spielzeit als Ballettchef am Theater Krefeld und Mönchengladbach.

Inspiriert durch Tschaikowskys Musik nähert sich der Choreograf der Persönlichkeit dieses großen, auch für die Ballettwelt bedeutenden Komponisten.

Das Leben Tschaikowskys war künstlerisch erfüllt, doch persönliches Glück blieb ihm versagt – nicht zuletzt, weil die damalige Gesellschaft seine Homosexualität nicht tolerierte. So ist das Schicksal sein ständi-ger Begleiter, personifiziert durch einen Tänzer.

In seinem Ballett zeigt Robert North Tschaikowsky als Kind, als jungen Künstler und als reifen, gealterten Mann. Welche Erlebnisse prägen ihn? Der frühe Tod der Mutter, eine kurze, unglückliche Ehe, schließlich die ungewöhnliche Brieffreundschaft mit Nadeshda von Meck – auch Frauen spielen eine Rolle in Tschaikowskys Leben.

Mit feinem Gespür gelingt es Robert North, Gefühle und Seelenleben seines Protagonisten tänzerisch sensibel auszuloten. Vieles offenbart die Musik, manches bleibt ein Geheimnis.

Das sagt die Presse

Michaela Plattenteich |Westdeutsche Zeitung Krefeld | 11. November 2024

Ein traumhafter Tschaikowsky-Abend

(…) Die Biografie bildet nur einen roten Faden, wie schon der Titel andeutet, geht es um verschiedene Realitätsebenen. Im Mittelpunkt stehen der große Künstler und zugleich zerrissene Mensch (…): Zu Beginn betritt der mit weißem Haar und Bart schon stark gealterte Mann die Bühne, stellt sich seinem Schicksal, das ihm als dunkel gekleideter junger Mann entgegentritt. Die Gesellschaft wendet sich von ihm ab, erzieht sich in seine Erinnerungen zurück. (…)

Das Klavier begleitet auch die Phase des jungen Künstlers, der sich für die Musik entscheidet. Er kommt in Moskau an, taucht in die Gesellschaft ein, begegnet schönen Frauen und ringt als Komponist mit einem seiner heute populärsten Werke, dem ersten Klavierkonzert. Der erste Satz, von André Parfenov und den Niederrheinischen Sinfonikern mit großer Geste interpretiert, bildet den Höhepunkt des ersten Teils. Tschaikowsky (Alessandro Borghesani) ringt mit der Figur des Schicksals (Marco A. Carlucci), die auch verführerische Züge in sich trägt. (…) In der eindrucksvollen Schlussszene des ersten Teils wird auch die kurze, katastrophal endende Ehe mit Antonina Miljukowa (Teresa Levrini) erzählt.

Eine andere, viel innigere Beziehung hatte Tschaikowsky zu seiner Mäzenin Nadeshda von Meck (Irene van Dijk). Die beiden schrieben sich über 1000 Briefe, sind sich allerdings nie persönlich begegnet. Zu der Melodie „Souvenir d’ un lieu cher“ lässt North die beiden auf besondere Weise tanzen. Sie machen die gleichen Bewegungen, berühren sich aber nie. Es ist eine der schönsten Szenen dieses insgesamt so stimmungsvollen Abends. (…)

Drei Tänze aus „Schwanensee“ zeigen den Ideenreichtum des Musikers. Besonders eindrucksvoll ist der „Russische Tanz“ der Herren, bei dem Konzertmeisterin Chisato Yamamoto auf der Bühne solistisch brilliert. In opulenten Bildern geht der Abend seinem Ende entgegen. Die Schlussszene zu den melancholischen Klängen aus dem 4. Satz von Tschaikowskys sechster und letzter Sinfonie, der „Pathétique“, geht tief unter die Haut. (…)

Ein im wahrsten Sinne traumhaft schöner Abend geht damit zu Ende. Robert North erweist sich erneut als Geschichtenerzähler. Die großartigen Solisten und das Ensemble bilden eine Einheit, die den Abend in sich geschlossen wirken lässt. (…)

Petra Diederichs | Rheinische Post Krefeld | 11. November 2024

Das Schicksal ist ein fieser Verführer

(…) Es ist mehr als eine Choreografie. Es ist eine ebenso packende wie einfühlsame Annäherung an die Gefühlswelt eines Menschen, der als Komponist so überwältigend und strahlend war, aber im privaten Leben so viel Schwere und Dunkelheit erlebt hat. (…)

Drei Tschaikowskys erzählen aus einer bewegten Biografie. Das Kind (Maximilian Mett) mit der engen Bindung an die Mutter (Victoria Hay) leidet unter der Trennung und wird deren frühen Tod nie verwinden. Der junge Tschaikowsky (Francesco Rovea) erlebt unbeschwerte Heiterkeit mit Freunden, verliebt sich, stürzt sich in die Arbeit. Er fährt nach Moskau, gerät irgendwie in eine Ehe, die ein fataler Irrtum ist. (…) Er reife Tschaikowsky (Alessandro Borghesani) erlebt den Ruhm. Und er erfährt eine tiefe Beziehung, die er Seelenverwandtschaft nennt, zu seiner Mäzenin Nadeshda von Meck (Irene van Dijk). (…) In „Tschaikowskys Träume“ personalisiert Marco A. Carlucci das Schicksal, das dem Komponisten Menschen zuführt, sie ihm wieder entreißt, das ihn in Seelenqualen stürzt, gegen die er aufbegehrt, und das ihn wieder besänftigt. Das Schicksal ist ein fieser Verführer. Die Begegnungen von Carlucci mit Rovea, dem jungen Musiker, und Borghesani, dem gereiften, sind ausdrucksstarke Pas de deux. Man wird Tschaikowskys berühmtes Klavierkonzert Nr. 1 künftig wohl nicht mehr anhören, ohne die dramatischen Szenen aus dem Leben des Komponisten vor Augen zu haben. North hat ein gutes Ohr für tanzbare Musik. Deshalb hat er nicht nur berühmte Ballettmusik des Meisters aus Schwanensee eingesetzt, sondern auch zu sinfonischen Werken gegriffen. Unter der Leitung von Sebastian Engel blättern die Niederrheinischen Sinfoniker das musikalische Vermächtnis auf. André Parfenov, der auf der Bühne virtuos den Klavierpart zelebriert, und Chisato Yamamoto, die auf der Geige die kaum minder fordernde Melodie (im Russischen Tanz – Anm. d. R.) interpretiert, werden vom Publikum zu Recht gefeiert.

Den traumhaften Charakter des Abends tragen die eleganten historisierenden Kostüme von Luisa Spinatelli. (…) Für den Tschaikowsky-Abend hat sie der Bühne Seelenstimmungen gegeben, die mit Licht changieren. (…) Die dramatischen Szenen aus dem Leben des Komponisten werden geschickt verstrickt mit seiner Musik und vom Ensemble mit einer Leichtigkeit und Fröhlichkeit getanzt, die der Geschichte frische Farben zufügt. (…)

Ernst Müller | Extra-Tipp Krefeld| 17. November 2024

Ein Komponistenleben in Musik und Tanz

(…) Choreograph Robert North hat bereits mehrere Biografien berühmter Komponisten in tänzerische Geschichten umgesetzt. Seine Stücke über Bach und Beethoven bleiben in Erinnerung. (…) Seine typische Handschrift besteht in der geradezu poetischen Tiefe der Gefühle bei gleichzeitiger Leichtigkeit und Harmonie der Bewegungen. (…) Es ist wie meist bei Erobert North wieder ein stimmiges Gefüge aus Optik, Akustik und Emotion, was diesen Ballettabend auszeichnet. Man scheut sich nicht vor der Bezeichnung Gesamtkunstwerk.

Markus Lamers | Der Opernfreund | 3. März 2024

Mönchengladbach, Ballett: „Tschaikowskys Träume“, Robert North

(…) Anstatt sich einem der großen und bekannten Tschaikowsky-Ballette anzunehmen, nähert sich North dem russischen Komponisten auf seine ganz eigene Weise, indem er in knapp zwei Stunden (inklusive Pause) wichtige Stationen aus dessen Leben nachzeichnet. (…)

Ein gelungener Kunstgriff ist die Idee, dem Komponisten in der nicht realen Figur des Schicksals eine Art ständigen Begleiter an die Seite zu stellen, der immer wieder lenkend in den Lauf der Dinge eingreift. Auch Tschaikowskys Homosexualität wird so geschickt angedeutet, ohne sie explizit zu thematisieren. Alessandro Borghesani (Tschaikowsky) und Marco A. Carlucci (Schicksal) überzeugen hierbei im rein männlichen Pas de deux. Tamino Schwindt zeigt uns Tschaikowsky als Kind während Francesco Rovea den jungen Komponisten darstellt. Die wichtigen Damenrollen werden von Victoria Hay (Mutter), Flávia Harada (Désirée Artot), Teresa Levrini (Antonina Miljukowa) und Irene van Dijk (Nadeshda von Meck) eindrucksvoll dargestellt. Zudem überzeugt das gesamte Ensemble bei den immer wieder eingestreuten großen Tänzen des Abends.

Musikalisch wird auf die gesamte Bandbreite des kompositorischen Ideenreichtums Tschaikowskys zurückgegriffen. (…) Musikalisches Highlight des Abends ist allerdings unstrittig der 1. Satz aus dem Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, bei dem die unter dem Dirigat von Sebastian Engel ohnehin stark aufspielenden Niederrheinischen Sinfoniker am Flügel von André Parfenov unterstützt werden. Musikalisch bietet der Abend somit ebenfalls einen „Traum“, um im Bilde des Titels zu bleiben. (…)

Am Ende gab es lang anhaltenden, lautstarken Applaus für die Tänzer und Musiker des Abends vom Premierenpublikum im nahezu ausverkauften Theatersaal.

Angela Wilms-Adrians | Rheinische Post | Mönchengladbach, 4. März 2024

Grandioses Ballett mit Tschaikowskys „Träumen“

(…) Robert North‘ Choreografie „Tschaikowskys Träume“ konzentriert sich auf die Gefühlswelten der Persönlichkeit. Die Ballettcompagnie des Theaters gestaltet die Premiere im energiegeladenen Auftritt als ebenso packendes wie berührendes Ereignis. Die Niederrheinischen Sinfoniker ergänzen unter Sebastian Engels musikalischer Leitung die emotionale Handlung in lebendig pulsierendem Spiel von ausgewählten Werken aus Tschaikowskys Schaffen von Sinfonien, klavier- und Ballettmusik.

Theaterpianist André Parfenov und Bühnengeiger Philipp Wenger verlassen zeitweise den Orchestergraben, um für alle sichtbar die Musikalität des Komponisten zu personifizieren – Wenger in einfühlsamem, virtuosen Spiel, Parfenov am Konzertflügel im Bühnenhintergrund bevorzugt in furiosem Kraftakt. (…)

North‘ Choreografie stellt dem Komponisten eine Schicksalsfigur zur Seite, eindrucksvoll personifiziert durch den Tänzer Marco A. Carlucci. In synchronen, oft raumgreifenden Bewegungsabläufen scheinen Protagonist und Schicksal eins zu sein, zuweilen fast freundschaftlich verbunden, doch viel öfter ist Carlucci ausdrucksstarker Antreiber dramatischer Wendungen. Zu Parfenovs Interpretation des ersten Satzes aus Tschaikowskys erstem Klavierkonzert ringen der Komponist und dessen Schicksal (…)

Für den lang anhaltenden und jubelnden Schlussapplaus erhob sich das Publikum geschlossen von den Plätzen.

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