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Schauspiel

Wie es euch gefällt

Von William Shakespeare / Deutsch von Thomas Brasch Leitung Besetzung

Dauer 2 Std. 30 Min, inkl. Pause

Derzeit keine aktuellen Vorstellungstermine.

All the world’s a stage / And all the men and women merely players.

William Shakesspeare, “Wie es euch gefällt”

Shakespeares politischste Komödie beginnt todernst. Herzog Frederick wütet in seinem Reich. Dem älteren Bruder hat er unrechtmäßig die Macht entrissen und ihn mit seinen engsten Gefolgsleuten verbannt. Jetzt soll auch dessen Tochter Rosalind folgen, die er bisher als Freundin seiner Tochter Celia geduldet hat. Als Zuschauerin eines Kampfs auf Leben und Tod hat sich Rosalind in den Herausforderer Orlando verliebt, und er sich Hals über Kopf in sie. Und da der eigene Bruder ihm nach dem Leben trachtet, muss auch Orlando fliehen. Fluchtpunkt der Exilanten ist ein Wald, Shakespeares Ort für Utopien und (Alb-)Träume, in dem alle ein alternatives Leben suchen, eine neue Art mit sich, den Mitmenschen und der Natur in Frieden und Freiheit zu leben. Hier treffen auch die als Mann verkleidete Rosalind und Orlando aufeinander. Er erkennt seine Angebetete nicht, was Rosalind dazu nutzt, ihrem Liebsten eine Lektion in Sachen Liebe zu erteilen.

Wie es euch gefällt erzählt mit Leichtigkeit und melancholischem Tiefgang von Irrungen und Wirrungen, Täuschung und Verstellung sowie vom Spiel mit Geschlechterrollen und Identität – und es erzählt, als Gegenentwurf zu einer hartherzigen Welt, von den Spielarten der Liebe.

Petra Diederichs, 13. November 2023, Rheinische Post Krefeld

Shakespeare-Stück tobt wie eine Loveparade über die Bühne

“Wenn eine Israelin ein Stück über Krieg und Vertreibung inszeniert, könnte es ein düsterer Abend werden. Doch Dedi Baron gelingt eine schillernd bunte Interpretation von Shakespeares „Wie es euch gefällt“ mit Love, Peace und Pop. […] Dedi Baron setzt auf Liebe. […] Und so kommt ihr Shakespeare als eine große Loveparade daher, die bis an die Grenzen von Kitsch und Albernheit geht, mitunter sogar ein bisschen darüber. Ein regenbogenfarbenes, aufblasbares Einhorn, rote Plastikherzchen, die den liebeskranken Orlando bedecken, Rüschen, Federn und jede Menge Glitzer – inklusive einer Discokugel: Es gibt eine Menge Trash im Wald von Aden. […] Die andere Welt, die des Schlosses ist extrem bunt, denn sie besteht aus Nationalflaggen. Mehr als 130 Fahnen – auch die palästinensische – hat Bühnen- und Kostümbildnerin Kirsten Dephoff eingesetzt: Sie symbolisieren Machtanspruch an Standarten, sie sind zu Umhängen und Röcken drapiert, sie pflastern den Bühnenboden und werden von Putzfee William (Michael Grosse) weggekehrt. Sie haben Symbolkraft. […] Dedi Baron hat Shakespeares Text in einer moderneren Übersetzung von Thomas Brasch aus den 1990er Jahren noch mit eigenen Ergänzungen versehen. Rosalind führt zu Beginn im Plauderton in die verwickelten Beziehungen der großen Personnage ein und liefert am Ende ein flammendes Plädoyer für die Kraft der Liebe. In dem überaus spiel- und singfreudigen Ensemble behauptet sie sich durch erfrischend lebhaften Umgang mit der Sprache.”

Theater Pur, 21.22.2023, Antje van Bürck

„Du lebst, also liebst du.“

“[…] All das macht den Abend zu einer Art Liebeshappening, das letztlich Krieg und Machtrangeleien besiegt. Baron kann sich auf ein sehr gutes Ensemble verlassen. Insbesondere Helena Gossmann als Rosalind und Nicolas Schwarzbürger als Orlando sind zu loben. […] Insgesamt ein märchenhafter und sehr unterhaltsamer Abend, ganz im Sinne Shakespeares, der wusste, was die Zuschauer wollten. Wie es euch gefällt ist eine Komödie mit den Highlights des elisabethanischen Theaters, mit Musik, Szenen aus dem ländlichen Alltag, höfischem Gehabe, Prügeleien, Jux und Clownerien, Liebe wird hier nicht als Himmelsmacht zelebriert, sondern ist ein Gemenge aus Trieben, Ängsten und Wahn.”

Klaus Matthias Schmidt, 13. November 2023, Westdeutsche Zeitung Krefeld

Hohes Lied der Liebe – gegen den Krieg

“Ideenreich, prall, bunt, derb, komisch, aber auch durchaus leise zwischendurch, hat die israelische Regisseurin Dedi Baron für das Theater Krefeld Mönchengladbach die Shakespeare-Komödie „Wie es euch gefällt“ in der modernen Übersetzung von Thomas Brasch inszeniert. […] Wer mit wem, und mit welchen Hindernissen das jeweilige Liebesglück zu kämpfen hat, muss man hier nicht aufdröseln. Mit Shakespeareschem Sprachwitz werden da so manche und manche auch recht derb in die Irre geschickt. Und dann liebt es sich in dieser Inszenierung nicht nur heteronormativ. Männer tragen Frauenkleider – herrlich Intendant Michael Grosse in seiner Nebenrolle als Putzfrau –, Frauen küssen Frauen, und auch Männer berühren sich unverhofft vertraut. […] Das Publikum spendete Standing Ovations für das homogene 13-köpfige Ensemble und das Regieteam – zu Recht. Diese Inszenierung holt Shakespeare bildgewaltig und spielfreudig ins Heute, und obendrein liefert sie zu unserer kriegerischen Gegenwart einen nur scheinbar naiven Kommentar.”

Ernst Müller, 13. November 2023, Extra Tipp am Sonntag in Krefeld

Knallbunte Aufführung: Verspielte Liebe im Wald

“Ein verbannter Herzog und sein Gefolge leben hier unbeschwert wie eine Hippiekommune. Jenseits der Zivilisation darf der Mensch noch Mensch sein. Das erleben auch die Vertriebenen vom Schloss. Sie treiben munter Schalk und finden die Liebe. Aus dieser Konstellation hat Dedi Baron eine furiose Aufführung geschaffen, die durch immer neue Überraschungen besticht. Knallbunt präsentiert sich das Bühnengeschehen, bizarr die Kostümierung, der Sprachwitz sitzt, Musikeinlagen untermalen, Video durchbricht die Sehgewohnheit. Vor allem: Die Schauspieler überzeugen. Bis in die Details ihres Spiels hinein ist diese Inszenierung sorgfältig durchkomponiert.[…] Nicht zuletzt legt Baron Wert darauf, durch kleine Einschübe die Bühnenillusion zu durchbrechen. So gibt Hauptdarstellerin Helena Gossmann gleich zu Beginn eine Übersicht über die Handlung (hilfreich), Soufleuse Martina Schröder sitzt offen auf der Bühne und der Herzog alias Christoph Hohmann gönnt sich in der Theaterkantine eine Frikadelle.

Großen Eindruck hinterlässt Carl Bruchhäuser als singender Außenseiter Jaques. Er begleitet sich selbst zur Gitarre und erntet zu Recht Szenenapplaus.”

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