Bellinis La Sonnambula gehört zu den Top-Opern des Belcanto-Repertoires und wird nun erstmals am Gemeinschaftstheater zur Aufführung gelangen. Mit der seinerzeit üblichen Gattungsbezeichnung „semi-seria“ (halbernst) machen die Autoren darauf aufmerksam, dass sie hier einen ernsten Stoff verhandeln, bei demaber ein Happy End sicher ist! In der nur vordergründig naiven Handlung und der artifiziellen Musiksprache sucht Regisseur Ansgar Weigner in seiner Inszenierung nach tieferen Bedeutungsebenen und aktuellen Aussagen.
Handlungsort der Oper ist ein idyllischer Schweizer Bergdorf. Doch die Idyllegerät ins Wanken, als die junge Braut Amina am Tag vor ihrer Hochzeit schlafend im Hotelzimmer eines Grafen entdeckt wird. Daraufhin verstößt sie ihr eifersüchtiger Verlobter Elvino und die Dorfgesellschaft fällt mit Spott und moralischer Verachtung über Amina her. Erst als sich herausstellt, dass Amina eine Nachtwandlerin ist, fällt der Verdacht der Untreue von ihr ab und die Hochzeit kann gefeiert werden.
Bei ihrer Mailänder Urauff ührung 1831 erzielte die Oper, die Bellini eigens für die damals berühmte Primadonna Giuditta Pasta komponierte, einen enthusiastischenErfolg. Hochvirtuose Koloraturläufe, weitgespannte Melodienbögen undhohe Spitzentöne zeichnen dieses Meisterwerk des Belcanto aus und entfalten eine geradezu sinnliche Wirkung auf das Publikum.